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Bauberufe im Juli 2020

KOFA Kompakt 7/2020

Dieser KOFA-Kompakt stellt die Fachkräftesituation auf dem deutschen Arbeitsmarkt in Zeiten der Corona-Krise für ausgewählte Bauberufe dar. Die Auswahl der Berufe entspricht dem Berufsaggregat "Bauberufe" der Bundesagentur für Arbeit (BA). Durch die Analyse der Monatsdaten zu Arbeitslosen und gemeldeten Stellen können Handlungsfelder identifiziert werden, die durch die Corona-Krise im Bereich der Fachkräftesicherung für Unternehmen entstehen.

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Auch in Bauberufen weniger Stellen im Vergleich zum Vorjahr

Am Arbeitsmarkt der Bauberufe zeigt sich im Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat erstmals seit 2014 ein Rückgang der von Unternehmen gemeldeten offenen Stellen bei gleichzeitiger Zunahme der Arbeitslosen. Auch wenn die Baubranche von den Auswirkungen der Corona-Krise weniger betroffen war ist die Produktion auch in dieser Branche zurückgegangen. Das wirkt sich entsprechend am Arbeitsmarkt aus. Trotz des aktuellen Rückganges der Stellen und des Anstieges der Arbeitslosen hat sich die Engpasssituation in vielen Berufen allerdings kaum verbessert, da der Berufsbereich „Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik“ im Vergleich zu anderen Berufsbereichen weniger stark von der Corona-Krise betroffen ist. 

Weiterhin starke Engpässe in vielen Bauberufen

Für Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften der Bauelektrik kamen im Juli 2020 nur 39 passend qualifizierte Arbeitslose auf 100 gemeldete Stellen. Bei den Aufsichtskräften im Hochbau und den Experten der Bauplanung und -überwachung bestehen ebenfalls deutliche Engpässe. Auch wenn im Juli 2020 mehr Arbeitslose auf die ausgeschriebenen Stellen kamen als noch zu Beginn der Corona-Krise im März 2020, so zeigt sich, dass von einer Entspannung der Engpasssituation in den Bauberufen keine Rede sein kann. Bei den Spezialisten im Hochbau verschlimmern sich die Engpässe sogar wieder.

Erholung bei den Stellen in Sicht

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind bei vielen Bauberufen Einbußen bei den offenen Stellen zu verzeichnen. Besonders stark ist der Rückgang bei Fachkräften für Bauelektrik und Sanitär- und Klimatechnik. Seit März 2020, dem Beginn der wirtschaftlichen Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie, kam es in beinahe allen Bauberufen zu einem Stellenrückgang. Besonders betroffen sind Experten der Architektur. Die wirtschaftliche Erholung der Baubranche zeigt sich in der Veränderung der Stellen zum Juni 2020. Viele Berufe verzeichnen einen Zuwachs an gemeldeten offenen Stellen. Bei den Experten der Bauplanung- und überwachung wurden im Juli 2020 bereits 5 Prozent mehr Stellen bei der BA gemeldet als noch im Vormonat.

Internationale Fachkräfte zentral für die Bauberufe

Die Bauberufe sind von einem hohen Anteil an ausländischen Fachkräften gekennzeichnet. In den Hoch- und Tiefbauberufen waren 2019 beispielsweise 15,4 Prozent der qualifizierten Beschäftigten Ausländer. Über alle Berufe hinweg sind dies lediglich 9,3 Prozent. Unter den An- und Ungelernten in Hoch- und Tiefbauberufen machten Ausländer sogar fast die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus. Durch Corona-bedingte Grenzschließungen ergeben sich daraus für Unternehmen zusätzliche Herausforderungen bei der Sicherung von qualifiziertem Personal.