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Fachkräftereport für April 2020

KOFA Kompakt 1/2020

Der Fachkräftereport für April 2020 analysiert kurzfristige Arbeitsmarkttrends auf der Ebene von Berufsbereichen und Berufen. So können Handlungsfelder identifiziert werden, die durch die Corona-Krise im Bereich der Fachkräftesicherung für Unternehmen entstehen.

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Seit 2010 erstmalig Stellenrückgang am Arbeitsmarkt

Seit 2010 war die Arbeitskräftenachfrage jedes Jahr kontinuierlich gestiegen, während die Zahl der Arbeitslosen rückläufig war. Diese Entwicklung hat in immer mehr Berufen zu Fachkräfteengpässen geführt. Durch die Corona-Krise zeigt sich erstmals ein Rückgang der von Unternehmen gemeldeten offenen Stellen bei gleichzeitiger Zunahme der Arbeitslosen.

Trotz der Corona-Krise steigt die Arbeitskräftenachfrage in versorgungsrelevanten Berufen

In den sogenannten versorgungsrelevanten Berufen wird der Betrieb auch in Zeiten der Corona-Krise durch besondere Regelungen umfassend am Laufen gehalten oder sogar ausgebaut. Unter den Berufen mit den stärksten Stellenzuwächsen finden sich insbesondere versorgungsrelevante Berufe, in denen bereits vor der Corona-Krise Fachkräfteengpässe bestanden. Die Berufsgattung „Sozialverwaltung und -versicherung“ beinhaltet beispielsweise Angestellte der Bundesagentur für Arbeit, die durch die Corona-Krise einen Mehrbedarf an Fachkräften insbesondere für die Bearbeitung von Kurzarbeitergeldanträgen hat. In der Landwirtschaft ist der gemeldete Mehrbedarf an Arbeitskräften auf die fehlenden Saisonarbeitskräfte aus dem osteuropäischen Ausland zurückzuführen.

Sinkende Arbeitskräftenachfrage in der Gastronomie und Hotellerie sowie für Servicekräfte im Luftverkehr

Während in einigen Berufen durch die Corona-Krise mehr Stellen ausgeschrieben werden, gibt es andere Berufe, in denen die Nachfrage nach Arbeitskräften spürbar abnimmt. Dies betrifft insbesondere Berufe aus dem Bereich der Gastronomie und Hotellerie sowie Servicekräfte im Luftverkehr. Die Ausübung dieser Berufe ist bzw. war durch die Kontaktbeschränkungen vorübergehend nicht möglich. Es ist jedoch zu erwarten, dass nach der Corona-Krise die Arbeitskräftenachfrage und somit auch Fachkräfteengpässe wieder zunehmen.

Es ist wichtig, dass trotz der Corona-Krise weiter ausgebildet wird

Eine Erklärung für die große Nachfrage nach Kurzarbeitsregelungen ist, dass Unternehmen ihre passend qualifizierten Fachkräfte auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten halten möchten. Für die strategische Fachkräftesicherung ist es dementsprechend von großer Bedeutung, dass Unternehmen auch in der Krise weiter Nachwuchskräfte ausbilden und ihre Aktivitäten zur Besetzung der Ausbildungsplätze für den kommenden Herbst aufrechterhalten. Denn die stärksten Veränderungen – sowohl beim Stellenzuwachs, als auch beim Stellenrückgang, sind bei Stellen für Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu beobachten.