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Fachkräftereport September 2024

KOFA Kompakt 9/2024

Zuletzt aktualisiert: 13. November 2024

Anhaltender Rückgang der offenen Stellen und steigende Arbeitslosigkeit

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland war im dritten Quartal 2024 trotz eines geringen Wachstums des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent weiterhin schwierig. Die schwache Konjunktur wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus: Die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte lag im September 2024 um 5,2 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, während die Arbeitslosenzahl im gleichen Zeitraum um 10,0 Prozent auf knapp 1,2 Millionen anstieg.

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KOFA Studie zum Download

Stellenbesetzung bleibt herausfordernd

Im September 2024 fehlten auf dem deutschen Arbeitsmarkt insgesamt rund 450.000 qualifizierte Fachkräfte – ein Rückgang der Fachkräftelücke um 16,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Trotz des Rückgangs blieb die Stellenbesetzung für Unternehmen herausfordernd, denn 37,6 Prozent aller offenen Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte konnten rechnerisch nicht besetzt werden. Besonders betroffen sind Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, die 58,6 Prozent der Fachkräftelücke ausmachen.

 

Fachkräftelücke sinkt in allen Berufsbereichen

Die Zahl der offenen Stellen ist in allen neun Berufsbereichen gesunken, während die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen gestiegen ist, was in acht von neun Bereichen zu einem Rückgang der Fachkräftelücke führte. Besonders groß war der Rückgang im Bereich „Naturwissenschaft, Geografie und Informatik“, wo sich die Fachkräftelücke mehr als halbierte. Trotz des allgemeinen Rückgangs blieb die Fachkräftesituation im Bereich „Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung“ und im Bereich „Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik“, weiterhin besonders angespannt.

 

Junger Mann lächelt in Kamera

In der Automobilindustrie bleiben trotz wirtschaftlich unruhiger Zeiten Stellen unbesetzt. Doch die Branche braucht dringend qualifiziertes Personal für die digitale und ökologische Transformation.

Jurek TiedemannStudienautor

 

Herausforderungen in der Automobilindustrie

Die Automobilbranche befindet sich weiterhin in der Krise. Nach dem Einbruch der Produktion während der Corona-Pandemie, erholte sich die Produktion 2022 und 2023 kurzfristig. Zuletzt lag sie jedoch immer noch rund ein Viertel niedriger als vor zehn Jahren. Trotz der bereits seit längerem schwachen Produktionszahlen, blieb die Beschäftigung bis zuletzt auf einem hohen Niveau stabil. Mittlerweile zeigt sich jedoch eine sinkende Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Die Fachkräftelücke verringerte sich im September 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um fast ein Drittel auf weiterhin rund 10.300 rechnerisch nicht besetzbare Stellen.

 

Hochqualifizierte Fachkräfte trotz Krise dringend gesucht

Vor allem der Bedarf an hochqualifizierten Arbeitskräften in der Automobilbranche ist weiterhin groß. Vor allem für Expert:innen mit Diplom- oder Masterabschluss blieb die Fachkräftelücke im September 2024 mit über 6.300 unbesetzten Stellen trotz eines deutlichen Rückgangs von 43,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf einem historisch hohen Niveau. Die Fachkräftelücke für Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung entwickelt sich gegen den allgemeinen wirtschaftlichen Trend und stieg sogar auf zuletzt mehr als 3.400. Insbesondere Expert:innen in IT-Berufen und Fachkräfte in Berufen mit technischem Schwerpunkt werden weiterhin dringend gesucht, da sie unter anderem für die digitale Transformation der Branche von zentraler Bedeutung sind.