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Fachkräftesituation in den Bauberufen

KOFA Kompakt 3/2021

Der vorliegende Fachkräftereport untersucht die Arbeits- und Ausbildungsmarktsituation in den Bauberufen im Zeitverlauf sowie während der Corona-Krise im Jahr 2020.

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Die Bauberufe sind bisher vergleichsweise gut durch die Corona-Krise gekommen

Die offenen Stellen in den Bauberufen sind im Jahresdurchschnitt 2020 im Vergleich zum Vorjahr nur leicht gesunken (minus 5,3 Prozent). Ein leichter Abwärtstrend zeichnete sich schon 2019 ab, wurde aber durch die Corona-Krise noch verstärkt. Trotz allem fiel der Stellenrückgang im Vergleich zur Gesamtwirtschaft (minus 15,2 Prozent) deutlich geringer aus. Betrachtet man die Entwicklung der offenen Stellen über das Jahr 2020 hinweg, zeigt sich, dass ein Stellenrückgang besonders für Helfer ohne formale Qualifikation zu verzeichnen war. Obwohl die Zahl der offenen Stellen bis Mitte des Jahres 2020 auf allen Anforderungsniveaus sank, lag sie im Dezember für Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung nur noch knapp unter dem Vorkrisenniveau von Januar 2020. Für Spezialisten wie beispielsweise Meister, Techniker, oder Bachelorabsolventen sowie für Experten mit Master oder Diplom waren im Dezember 2020 saisonbereinigt sogar mehr Stellen ausgeschrieben als im Januar 2020.

Die Bauberufe sind überdurchschnittlich stark von Fachkräfteengpässen betroffen

Die Zahl der offenen Stellen, für die es keine passend qualifizierten Arbeitslosen gibt (Fachkräftelücke), ist seit 2010 stark gestiegen. Trotz eines Rückgangs von 2019 nach 2020 fehlten 2020 durchschnittlich etwas mehr als 55.000 Fachkräfte über alle Anforderungsniveaus hinweg. In absoluten Zahlen mangelte es dabei besonders an Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung (36.708). Zudem fehlten knapp 5.000 Spezialisten und knapp 15.000 Experten. Relativ gesehen waren allerdings Stellen auf Expertenniveau am schwierigsten zu besetzen, hier gab es für etwa zwei Drittel der offenen Stellen (66,3 Prozent) keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Der Blick auf die Stellenüberhangsquote - also den Anteil an offenen Stellen, für die passend qualifizierte Fachkräfte fehlen - zeigt, dass die Bauberufe aller Anforderungsniveaus überdurchschnittlich stark an Fachkräftemangel leiden.

Besonders betroffen sind der Tiefbau, die Bauplanung und -überwachung sowie die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

In vielen Bauberufen herrschen trotz der Corona-Pandemie große Engpässe. Diese sind zwar im Jahresdurchschnitt 2020 im Vergleich zum Vorjahr in beinahe allen dargestellten Berufen gesunken, im Zuge einer wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise ist jedoch damit zu rechnen, dass die Engpässe wieder zunehmen. Bei Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung herrschten 2020 besonders in der Bauelektrik sowie der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik große Engpässe. Auf Spezialistenniveau (mit Fortbildungsabschluss oder Bachelor) betraf dies zahlenmäßig vor allem die Aufsicht im Hochbau sowie die Aufsicht – Klempnerei, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Bei der Aufsicht im Tiefbau und bei Tiefbau Experten kamen durchschnittlich nur 17 beziehungsweise zwölf Arbeitslose auf 100 offene Stellen, hier bestehen also große relative Engpässe.

Der Ausbildungsmarkt in den Bauberufen zeigt sich trotz Krise stabil

Sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen in den Bauberufen sind von 2019 nach 2020 gestiegen. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist dagegen marginal gesunken. Mit einem über die letzten Jahre stetig gestiegenem Ausbildungsangebot ist auch die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen gestiegen. Der Anteil unbesetzter Ausbildungsstellen in den Bauberufen lag 2020 bei 14,5 Prozent und damit höher als im Durchschnitt über alle Ausbildungsberufe (11,3 Prozent). Die Zahl der unversorgten Bewerber hingegen ist trotz steigender Nachfrage über die letzten Jahre relativ konstant geblieben.