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Fachkräftesituation in den IT-Berufen

KOFA Kompakt 2/2022

Zuletzt aktualisiert: 08. Februar 2022

Die Beschäftigung in den IT-Berufe ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie verzeichnen mit 41,0 Prozent das zweitstärkste Beschäftigungswachstum aller Berufshauptgruppen seit 2013 (+ 248.651). Im Jahresdurchschnitt 2020 arbeiteten damit ca. 854.000 Beschäftigte in den IT-Berufen. Im Zuge des digitalen Wandels und der verstärkten Nutzung von digitalen Formaten während der Corona-Pandemie ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach IT-Kompetenzen in den Unternehmen eher noch zunehmen wird.

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Studie zum Download

Seit 2016 übersteigt die Zahl der offenen Stellen die der Arbeitslosen

Die Zahl der offenen Stellen stieg von 2011 bis 2018 (vor Corona) beinahe kontinuierlich an. Auch wenn diese Zahl ab dem Jahr 2018 durch den konjunkturellen Einbruch und die Corona-Pandemie gesunken und die Zahl der Arbeitslosen gestiegen ist, bestehen weiterhin Engpässe. Im gleitenden Jahresdurchschnitt zwischen Juli 2020 und Juni 2021 konnten 13.900 offene Stellen rein rechnerisch nicht besetzt werden. Dies entspricht 35,1 Prozent aller offenen IT-Stellen. Dabei fehlen vor allem Experten/-innen mit Hochschulabschluss (13.158) und nur wenige Fachkräfte (518) und Spezialisten/-innen (224). Hierbei zeichnet sich die starke Prägung von Akademikern/-innen und Experten/-innen ab.

Darüber hinaus zeigt die Betrachtung der einzelnen Monate in den letzten zwei Jahren, dass die Fachkräftelücke seit Januar 2021 wieder kontinuierlich gestiegen ist. Im Oktober 2021 war sie mit ca. 28.700 fehlenden Fachkräften höher als je zuvor. Regional gibt es dabei kein eindeutiges Muster. Fachkräfteengpässe sind im Süden, vor allem im Südosten, vergleichsweise stärker ausgeprägt als im Norden.

Vor allem Experten/-innen fehlen im IT-Bereich

Im Wesentlichen lässt sich die Fachkräftelücke in den IT-Berufen auf drei Berufe zurückführen. Die mit Abstand größte Fachkräftelücke gab es bei Experten/-innen für Informatik. Rechnerisch fehlen dort fast 8.000 Fachkräfte. Damit können 81,6 Prozent der offenen Stellen in diesem Beruf nicht besetzt werden. Zudem arbeiten lediglich 20.000 Beschäftigte als Experte/-in für Informatik. Daneben gab es auch bei Experten/-innen für Softwareentwicklung sowie bei Experten/-innen für Wirtschaftsinformatik eine große Fachkräftelücke. Dort fehlten 2.600 bzw. 2.300 passend qualifizierte Arbeitslose. Dabei ist der Beruf Experte/-in für Softwareentwicklung mit 170.000 Beschäftigten der größte von allen IT-Berufen.

Internationale Beschäftigte in den IT-Berufen

Der Anteil internationaler Beschäftigter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den IT-Berufen liegt mit 11,5 Prozent nur leicht über dem Durchschnitt aller qualifizierten Berufe von 9,7 Prozent. Unter den Experten/-innen allerdings wiesen die IT-Berufe mit 14,8 Prozent den zweithöchsten Ausländeranteil auf, gefolgt von den darstellenden und unterhaltenden Berufen. Die meisten ausländischen Beschäftigten (32.716) im IT-Bereich arbeiten als Experte/-in für Softwareentwicklung.

Zur Methodik der Fachkräfteengpässe

Die Berechnung der Fachkräftelücke basiert auf den Zahlen zu gemeldeten Stellen und Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit. Damit können die Zahlen teilweise von Ergebnissen aus Unternehmensbefragungen nach oben oder unten abweichen. Das kann daran liegen, dass nicht alle Unternehmen ihre Stellen bei den Arbeitsagenturen melden. Es kann aber auch daran liegen, dass Befragungen immer nur einen Teil aller Betriebe miteinschließen und ggf. Betriebe, die unter starken Engpässen leiden eher bereit sind an einer Befragung teilzunehmen. In der Wissenschaft ist es aber gut, dass es verschiedene Methodiken gibt, da jede Herangehensweise ihre Vor- und Nachteile hat.

Bei den IT-Berufen gibt es auf den ersten Blick eine Abweichung zu den Zahlen einer Studie des Branchenverbands Bitkom. Bei genauerem Hinsehen lassen sich diese Unterschiede aber gut erklären. Mehr darüber erfahren Sie in dem folgenden Methodik-Exkurs.