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Duales Studium

Duales Studium

Bei einem Dualen Studium werden theoretische Inhalte an der Hochschule mit praktischen Phasen im Betrieb kombiniert. Wenn Sie als Arbeitgeber ein duales Studium anbieten, können Sie so Ihren Akademikernachwuchs frühzeitig ans Unternehmen binden. Erfahren Sie hier, wie ein duales Studium aufgebaut ist, wie Sie als Unternehmen profitieren und wie Sie schrittweise ein duales Studium in Ihrem Unternehmen etablieren.

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Was ist ein duales Studium?

Ein duales Studium kombiniert theoretische Lehrinhalte an einer Hochschule mit praktischen Phasen in einem Betrieb. Studierende erwerben also gleichzeitig akademisches Wissen und praktische Berufserfahrung. Unternehmen können so vielversprechende Nachwuchskräfte ausbilden und frühzeitig an sich binden. Während duale (früher auch „kooperativ“ genannte) Studiengänge traditionell in Ingenieurwesen, Wirtschaft oder Informatik angesiedelt waren, gibt es inzwischen auch in anderen Bereichen – wie zum Beispiel erneuerbare Energien – spannende Angebote. Besonders für das Handwerk und mittelständische Unternehmen eröffnen sich mit diesem Ausbildungsmodell neue Möglichkeiten.
 

Welche dualen Studienmodelle gibt es?

Das duale Studium kombiniert theoretische Inhalte an der Hochschule mit praktischen Phasen im Betrieb. Nicht jedes duale Studium läuft gleich ab – je nach Modell variiert die Verknüpfung von Theorie und Praxis:

  • Beim ausbildungsintegrierenden dualen Studium erwerben Studierende neben dem Bachelorabschluss auch einen staatlich anerkannten Berufsabschluss – ideal für das Handwerk und Gewerbe.  
    Beispiel: Kombination aus BWL-Studium und Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau 

  • Das praxisintegrierende duale Studium hingegen setzt auf intensive Praktikumsphasen innerhalb des Unternehmens, um den Studierenden einen umfassenden Einblick in den Berufsalltag zu ermöglichen.  
    Beispiel: Informatikstudium mit mehreren Praxisphasen in einem IT-Unternehmen 

  • Schließlich gibt es das berufsintegrierende Studium, das Berufstätigen eine akademische Weiterbildung ermöglicht, ohne dass sie ihre Anstellung aufgeben müssen – eine interessante Option für Unternehmen, die bestehende Mitarbeitende weiterqualifizieren möchten. 

Duales Studium: Dauer und Ablauf

Ein duales Studium erstreckt sich in der Regel über sechs bis acht Semester und führt zum Bachelorabschluss, der einem normalen Vollzeitstudium in nichts nachsteht. In einigen Fällen, insbesondere bei ausbildungsintegrierenden Studiengängen, kann sich die Studiendauer verlängern, wenn die parallele Berufsausbildung zusätzliche Zeit erfordert. 

Die Organisation der Theorie- und Praxisphasen variiert je nach Studiengang und Hochschule. Grundsätzlich gibt es zwei Modelle:

-Blockmodell und 
-Wochenmodell. 

Beim Blockmodell wechseln sich Theorie- und Praxisphasen in mehrwöchigen Intervallen ab. Ein gängiger Rhythmus ist beispielsweise ein Wechsel alle drei Monate – die Studierenden verbringen also drei Monate im Unternehmen, bevor sie für die nächsten drei Monate an die Hochschule wechseln. 

Das Wochenmodell hingegen sieht einen regelmäßigen Wechsel innerhalb einer Woche vor. Hier sind die Studierenden beispielsweise an drei Tagen im Betrieb tätig und verbringen die restlichen zwei Tage an der Hochschule. Diese Struktur ermöglicht eine engere Verzahnung von Theorie und Praxis und einen kontinuierlichen Wissenstransfer zwischen Hörsaal und Arbeitsplatz. 

Was sind die Vorteile eines dualen Studiums für Arbeitgeber?

Duale Studierende bieten Ihnen als Unternehmen zahlreiche Vorteile – von einer praxisnahen Ausbildung bis hin zur langfristigen Mitarbeiterbindung. Die wichtigsten Vorteile im Überblick:

  • Praxisnähe: Duale Studierende sind von Anfang an mit den Abläufen im Unternehmen vertraut, was den Übergang in eine Festanstellung erheblich erleichtert. Sie lernen nicht nur die Theorie, sondern wenden ihr Wissen auch direkt an – eine praxisnahe Ausbildung, die sich für beide Seiten lohnt.
  • Schnelle Einarbeitung: Gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren davon, wenn Sie ein duales Studium als Arbeitgeber anbieten. Denn sie müssen Fachkräfte nicht erst lange einarbeiten, sondern können direkt auf Talente setzen, die sich bereits mit den Strukturen, Werten und Abläufen des Betriebs identifizieren.
  • Verantwortung übernehmen:  Dual Studierende können zudem bereits während ihres Studiums Verantwortung übernehmen, eigene kleine Projekte leiten oder in Urlaubsvertretungen einspringen. So profitieren nicht nur die Studierenden, sondern auch das Unternehmen – eine echte Win-win-Situation. 
  • Hohe Motivation: Ein weiterer Vorteil, wenn Sie ein duales Studium anbieten: Wer jungen Menschen eine Perspektive im Unternehmen aufzeigt, sichert sich langfristig motivierte und engagierte Mitarbeiter – ein echter Wettbewerbsvorteil auf dem Arbeitsmarkt. 
  • Passgenaue Ausbildung: Hinzu kommt, dass dual Studierende genau auf die Anforderungen des Unternehmens zugeschnitten ausgebildet werden. Sie bringen frisches Wissen aus der Hochschule mit und können neue Impulse setzen – ein echter Gewinn für Betriebe, die sich weiterentwickeln wollen.
  • Gute Mitarbeiterbindung: Durch die frühe Bindung an das Unternehmen bleibt ein großer Teil der Absolventen nach dem Studium im Betrieb, was langfristig die Fluktuation senkt und Einarbeitungskosten spart. Gerade für KMU ist das ein entscheidender Vorteil im Kampf um Fachkräfte. Wer duale Studienplätze anbietet, wird zudem als attraktiver, moderner Arbeitgeber wahrgenommen – ein klarer Pluspunkt im Wettbewerb um junge Talente. 
  • Planbare Personalentwicklung: Außerdem ist die „Personalentwicklung“ und Stellenbesetzung besser planbar  – wer seinen Fachkräftebedarf langfristig steuern kann, muss sich weniger Sorgen um plötzliche Engpässe machen.

Welche Berufe eignen sich?

Duale Studiengänge gibt es mittlerweile in nahezu allen Fachrichtungen. Besonders gefragt sind sie im Ingenieurwesen, in der Betriebswirtschaft oder der Informatik. Aber auch im Handwerk gibt es inzwischen attraktive duale Studiengänge – ob Bauingenieurwesen, Energietechnik oder Holztechnik, die Möglichkeiten sind vielfältig. Gerade für kleinere Betriebe kann das eine interessante Lösung sein, um den eigenen Fachkräftenachwuchs gezielt aufzubauen und langfristig im Unternehmen zu halten. 

Im Handwerk gibt es zusätzlich die Möglichkeiten für ein „triales“ Studium, dass eine Ausbildung mit einer Weiterbildung zum Meister und einem betriebswirtschaftlichen Studium verbindet.

Praxisbeispiel: Duales Studium

Das Unternehmen ITT Bornemann profitiert von der Kooperation mit Hochschulen. Ein guter Weg für die Nachwuchskräftesicherung.

Praxisbeispiel lesen

Wie kann ich als Arbeitgeber das duale Studium gestalten?

Damit sowohl die dual Studierenden als auch Ihr Unternehmen bestmöglich vom dualen Studium profitieren können, sind gezielte Unterstützung und optimale Rahmenbedingungen entscheidend. Dabei helfen folgende Maßnahmen:

  • Betreuung: Stellen Sie den dual Studierenden eine Mentorin oder einen Mentor zur Seite, die sie unterstützt und ihnen bei Problemen zur Seite steht. Eine erfahrene Betreuungsperson kann den Studierenden den Einstieg erleichtern und für eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis sorgen.  
  • Verantwortung: Zudem hilft es, die Studierenden frühzeitig in echte Projekte einzubinden und ihnen Verantwortung zu übertragen. Dual Studierende können zum Beispiel Urlaubsvertretungen in verschiedenen Bereichen übernehmen. Ziel sollte es sein, ihnen die gesamte Wertschöpfungskette des Unternehmens nahezubringen. So entwickeln sie ein tiefes Verständnis für ihre zukünftigen Aufgaben.
  • Freiräume: Ein duales Studium dauert in der Regel länger als eine duale Ausbildung – im Allgemeinen drei bis vier Jahre. Schaffen Sie den dual Studierenden in dieser Zeit genügend Freiräume, zum Beispiel durch Freistellungen zur Prüfungsvorbereitung. Wer seine dual Studierenden unterstützt, profitiert am Ende von motivierten Fachkräften, die sich dem Unternehmen verbunden fühlen. 
  • Perspektiven: Sprechen Sie frühzeitig mit den dual Studierenden über ihre Perspektiven in Ihrem Unternehmen nach Ende des dualen Studiums. Unterbreiten Sie möglichst früh ein Übernahmeangebot, denn die jungen Leute orientieren sich lange vor dem Abschluss über ihre weiteren beruflichen Perspektiven. Manche Betriebe vereinbaren eine Mindestverweildauer nach dem Abschluss – vor allem, wenn sie die Studiengebühren übernehmen. Ein lohnendes Investment, wenn man bedenkt, dass kaum eine Fachkraft besser auf die eigenen Unternehmensprozesse abgestimmt ist als eine selbst ausgebildete. Mit einer im Vertrag vereinbarten Rückzahlungsklausel können Sie sich absichern, dass die zukünftige akademische Fachkraft Sie nicht frühzeitig verlässt. 

Im Video: Das Einmaleins des dualen Studiums für Arbeitgeber

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In 5 Schritten zum dualen Studium

Sinnvoll strukturiert und geplant bietet ein duales Studium Unternehmen eine wertvolle Möglichkeit, hochqualifizierte Nachwuchskräfte frühzeitig an sich zu binden. Damit dies gelingt, gehen Sie schrittweise vor, wenn Sie sich dazu entscheiden, ein duales Studium anzubieten:

  1. Schritt: Zielsetzung und Qualifikation festlegen. Bevor es losgeht, sollten Unternehmen genau überlegen, für welche Qualifikationen sie duale Studierende ausbilden möchten. Gerade im Handwerk kann dies ein wichtiger Baustein für die Unternehmensnachfolge sein.  
  2. Schritt: Passende Hochschule finden. In einem zweiten Schritt gilt es, eine passende Hochschule als Kooperationspartner zu finden – hier helfen Plattformen wie Datenbank AusbildungPlus
  3. Schritt: Vertrag schließen. Ist der richtige Partner gefunden, wird ein Kooperationsvertrag geschlossen, der das Modell und die Organisation des Studiums regelt.
  4. Schritt: Bewerber finden. Da duale Studiengänge sehr beliebt sind, lohnt es sich, frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen – zum Beispiel durch Kooperationen mit Schulen, über Social-Media-Recruiting oder attraktive Zusatzleistungen wie die Übernahme der Studiengebühren. 
  5. Schritt: Ausbildungsvertrag. Sie haben den richtigen Bewerber bzw. die richtige Bewerberin gefunden? Dann schließen Sie einen Ausbildungsvertrag ab und schon kann es losgehen. Wer dann noch für eine gute Betreuung sorgt und den Studierenden langfristige Perspektiven bietet, wird kaum Probleme haben, hochqualifizierte Nachwuchskräfte im Unternehmen zu halten.
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Wie wählt man geeignete Bewerberinnen und Bewerber für ein duales Studium aus?

Die Auswahl der passenden dual Studierenden ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Mit den richtigen Kriterien und einem strukturierten Auswahlverfahren finden Sie motivierte und qualifizierte Nachwuchskräfte. Deshalb lohnt es sich, vorab genau zu definieren, welche Anforderungen der ideale Kandidat oder die ideale Kandidatin erfüllen sollte.

Neben einer Hochschulzugangsberechtigung – sei es Abitur, Fachhochschulreife oder ein vergleichbarer Abschluss – sind vor allem schulische Leistungen in relevanten Fächern ein gutes Indiz für die Eignung. Doch Noten allein sind nicht alles. Besonders wichtig sind praktische Erfahrungen: Wer bereits durch Praktika oder Nebenjobs Einblicke in das Berufsfeld erhalten hat, bringt oft eine ausgeprägte Praxisorientierung mit. 

Weitere wichtige Auswahlkriterien sind:

  • Soft Skills spielen ebenso eine zentrale Rolle: Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, Belastbarkeit und Selbstorganisation sind essenziell für den erfolgreichen Studien- und Berufsalltag.
  • Fachkenntnisse: Je nach Branche oder Unternehmensanforderungen können zudem spezifische Fachkenntnisse oder Sprachfähigkeiten eine Rolle spielen.
  • Motivation und Engagement: Ein duales Studium erfordert Durchhaltevermögen, denn es kombiniert akademische Anforderungen mit betrieblicher Praxis. Unternehmen sollten daher gezielt nach Bewerberinnen und Bewerbern suchen, die echtes Interesse an ihrem Fachgebiet haben und bereit sind, sich aktiv ins Unternehmen einzubringen

Dual Studierende einstellen – Auswahlprozess in drei Schritten

1. Schritt: Der Auswahlprozess startet in der Regel mit einer schriftlichen Bewerbung und gegebenenfalls einem Online-Test. Letzterer ermöglicht einen objektiven Vergleich verschiedener Bewerberinnen und Bewerber und hilft, ihre Eignung für unterschiedliche Berufsfelder besser einzuschätzen.

Wer hier überzeugt, hat die Chance, sich in einem Telefon- oder Video-Interview weiter zu präsentieren. In diesem Gespräch geht es darum, die ersten Eindrücke zu vertiefen: Warum hat sich der Bewerber für ein duales Studium entschieden? Welche Erwartungen hat er an das Unternehmen? Wie motiviert ist er, sich sowohl in der Praxis als auch an der Hochschule einzubringen? 

2. Schritt: Um die Bewerberinnen und Bewerber noch besser kennenzulernen, setzen viele Unternehmen auf ein (Mini-) Assessment-Center. Hier stehen praxisnahe Aufgaben auf dem Programm: eine Fallstudie unter Zeitdruck lösen, in einer Gruppendiskussion überzeugen oder sich in einer kurzen Präsentation selbstbewusst vorstellen.

Dabei lassen sich wichtige Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeit, Argumentationsstärke und Teamverhalten direkt in Aktion beobachten. 

3. Schritt: Den letzten und vielleicht wichtigsten Schritt bildet das persönliche Bewerbungsespräch mit der Geschäftsführung oder potenziellen Kolleginnen und Kollegen. Hier geht es nicht nur um fachliche Qualifikationen, sondern vor allem um die Frage: Passt der Bewerbende zum Unternehmen und zur Unternehmenskultur? Wer sich hier mit klaren Vorstellungen zu seinen beruflichen Zielen, seinem Interesse am Studiengang und seiner Motivation für das duale Studium präsentiert, hat beste Chancen, sich einen Platz im Unternehmen zu sichern. Und wenn es auf beiden Seiten passt, steht einer erfolgreichen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege!