Fachkräfte für die Metall- und Elektroindustrie
Zuletzt aktualisiert: 26. September 2024Metall- und Elektroberufe (M+E-Berufe) sind schon länger von flächendeckendem Fachkräftemangel betroffen. Das Fachkräftepotenzial von Arbeitslosen mit passender Qualifikation sinkt deutlich. Darum gilt es, verstärkt neue Potenziale für die Branche zu erschließen. Vor allem die duale Ausbildung ist und bleibt eine zentrale Säule der Fachkräftesicherung. Darüber hinaus stellen die Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern sowie von An- und Ungelernten eine Möglichkeit dar, mehr Menschen für M+E-Berufe zu gewinnen. Erfahren Sie hier, wie Sie Nachwuchs für Ihren Betrieb gewinnen können und bisher ungenutztes Potenzial für Ihren Betrieb nutzen.
Besondere Herausforderungen der Branche auf einen Blick
- Flächendeckender Fachkräftemangel: Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 fehlten durchschnittlich mehr als 165.000 Fachkräfte in den Kernberufen. Besonders betroffen ist das Berufsfeld Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung. Über alle Fachkraftberufe hinweg konnten in den Kernberufen knapp sechs von zehn offenen Stellen rechnerisch nicht besetzt werden.
- Probleme in der Nachwuchsqualifizierung: Besonders beruflich qualifizierte Fachkräfte fehlen. Viele Unternehmen haben ihr Ausbildungsplatzangebot daher ausgeweitet. Doch auch Auszubildende sind immer schwerer zu finden, und so blieben in den letzten zehn Jahren ein zunehmend größerer Anteil an Lehrstellen unbesetzt.
- Corona-Krise und gestiegene Energiepreise:Während der Coronakrise brach die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge drastisch ein, erholte sich aber im Zuge der Wiederbelebung schnell. Aufgrund der in Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gestiegenen Energiepreise und der allgemein eingetrübten wirtschaftlichen Lage wurde das Ausmaß des Fachkräftemangels zuletzt wieder leicht abgeschwächt – verbleibt aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
Hier fehlen die meisten Fachkräfte in der Metall- und Elektroindustrie
Mit Hilfe unserer interaktiven Grafik können Sie sich die Top-Engpassberufe der Metall- und Elektroindustrie für alle Bundesländer gefiltert nach Qualifikationsniveau anzeigen lassen.
Erschließen Sie Potenziale durch betriebliche Ausbildung
Die zentrale Säule der Fachkräftesicherung ist die betriebliche Ausbildung – denn gerade in den Berufsfeldern, in denen überwiegend Fachkräfte mit beruflichem Abschluss gesucht werden, wie z.B. im Metallbau oder der Maschinenbau- und Fahrzeugtechnik, fehlen mit die meisten Fachkräfte. Erfahren Sie hier, wie Sie die duale Ausbildung in Ihrem Betrieb attraktiv gestalten können.
Investieren Sie in die betriebliche Ausbildung und zeigen Sie jungen Menschen, wie spannend die Tätigkeiten in Ihrem Betrieb sind. Vermitteln Sie Jugendlichen, dass sie in Ihrem Unternehmen eine Perspektive haben. Doch wie machen Sie potenzielle Auszubildende überhaupt erst auf Ihren Betrieb aufmerksam? Das gelingt, indem Sie Jugendliche (Gen Z) gezielt ansprechen und Sie sich und Ihren Betrieb vorstellen, z.B. im Rahmen von Schulkooperationen. Hier erreichen Sie die Jugendlichen direkt und können sie persönlich von Ihrem Betrieb begeistern.
Eine weitere Möglichkeit, den Nachwuchs auf Ihr Unternehmen neugierig zu machen, sind Praktika. So lernen die Jugendlichen den Betrieb und den Beruf besser kennen und Sie können unverbindlich prüfen, ob die oder der Jugendliche ins Team passt. Weitere Tipps, wie Sie Azubis für Ihren Betrieb finden können, finden Sie hier.
Jugendliche sind besonders auf Social-Media-Plattformen aktiv – seien Sie es auch. Präsentieren Sie sich so, dass Sie für die Zielgruppe interessant sind und sorgen Sie für einen eigenen Instagram-, YouTube- oder TikTok-Kanal. Ganz wichtig: Bleiben Sie authentisch! Welcher Social-Media-Kanal passt zu Ihnen? Machen Sie hier den Test.
Vergessen Sie dabei nicht: Auf der Suche nach dem richtigen Beruf sind Eltern immer noch Ansprechpartner Nummer eins. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Mütter und Väter mit ins Boot zu holen und sie von dem Wert einer betrieblichen Ausbildung in Ihrem Betrieb zu überzeugen. Das geht zum Beispiel über Elterninformationsveranstaltungen zur Berufsorientierung in Schulen. Helfen kann Ihnen bei der Planung von Elternveranstaltungen die Broschüre der Bundesagentur für Arbeit zusammen mit SCHULEWIRTSCHAFT „Eltern ins Boot holen“. Bei SCHULEWIRTSCHAFT finden Sie auch eine Checkliste zur Vorbereitung von Elternveranstaltungen.
Last but not least: Haben Sie eine passende Auszubildende oder einen passenden Auszubildenden gefunden, heißt es, sie oder ihn ans Unternehmen zu binden. Gutes Onboarding beginnt nämlich schon vor dem ersten Arbeitstag. So beugen Sie auch Ausbildungsabbrüchen vor. Erfahren Sie hier, wie gutes Ankommen im Betrieb gelingt.
Setzen Sie auf (Nach) Qualifizierung
Welche Fähigkeiten können Sie in Ihrer Belegschaft fördern? Wer könnte in Zukunft neue Aufgaben übernehmen? Hier bietet es sich auch an, in einem Mitarbeitergespräch über die Karriereplanung und die Möglichkeiten von betrieblicher Weiterbildung zu sprechen.
Erfahren Sie, wie Sie mit Weiterbildung Fachkräfte halten können und welche Vorteile qualifizierte Mitarbeiter fürs Unternehmen und für Ihre Kunden haben.
Mehr erfahrenWeiterbildung kann auch innerhalb Ihres Betriebs ohne großen Aufwand gelingen: Nutzen Sie vorhandenes Wissen von einzelnen, besonders erfahrenen Mitarbeitenden, und teilen Sie es über Wissens- und Erfahrungstransfer mit anderen.
Wenn Ihre Beschäftigten noch etwas Orientierung bei der Suche nach einer geeigneten Weiterbildungsmaßnahme benötigen, bietet das Selbsteinschätzungstool „New Plan“ der Bundesagentur für Arbeit Hilfe bei der Auswahl.
Finanzielle Unterstützung für Unternehmen gibt es über das Qualifizierungschancengesetzbzw. das Arbeit-von-morgen-Gesetz .