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Die perfekte Stellenanzeige schreiben

Die perfekte Stellenanzeige schreiben

Zuletzt aktualisiert: 06. Februar 2023

Online-Stellenanzeigen sind für Unternehmen heute ein zentrales Mittel, wenn es um die Rekrutierung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht. Aber was tun, um in der Flut von Stellenanzeigen im Internet herauszustechen? Wie sollte eine Stellenanzeige aufgebaut sein, damit sie online gefunden wird? Indeed-Recruiting-Experte Tim Verhoeven erklärt, worauf Unternehmen achten sollten.

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Neun Tipps für Online-Stellenanzeigen von Recruiting-Experte Tim Verhoeven

Tipp 1: Wählen Sie einen interessanten Einstieg 

Tim Verhoeven: Wie bei einem guten Artikel oder Posting muss der Einstieg sitzen, um das Interesse der Leserinnen und Leser zu wecken. Gemeinplätze und auswechselbare Formulierungen sind fehl am Platz. Es geht darum, das Arbeiten in dem Unternehmen schmackhaft zu machen. Denken Sie darüber nach, wie Kandidatinnen und Kandidaten nach Ihren Stellen suchen und was sie wirklich interessiert.  

Tipp 2: Du oder Sie? 

Tim Verhoeven: In rund einem Viertel der Stellenausschreibungen wird mittlerweile geduzt. Tendenz steigend. Und gerade von jüngeren Menschen wird das Du meistens bevorzugt. Trotzdem sollten Sie gut darüber nachdenken, ob Sie mit „Du“ oder „Sie“ ansprechen. Was besser passt, kann von Unternehmen zu Unternehmen und von Berufsbild zu Berufsbild sehr unterschiedlich sein. Entscheidend ist, dass es zu Ihrer Zielgruppe und vor allem zu Ihrer Unternehmenskultur passt. Herrscht eine Duz- oder Siez-Kultur? Bleiben Sie authentisch und spielen Sie im Bewerbungsprozess nichts vor, was im Kontrast zum Arbeitsalltag steht.  

Tipp 3: Die richtigen Keywords und Titel 

Tim Verhoeven: Suchmaschinen sind für den Erfolg einer Stellenanzeige immens wichtig. Formulieren Sie Stellenanzeigen so, dass sie von Suchmaschinen leicht gefunden werden und gleichzeitig ansprechend sind. Prinzipiell wirken aussagekräftige und gängige Jobtitel überzeugender als schwammig formulierte. Niemand gibt bei der Jobsuche “Content Ninja” oder „Verkaufstalent” ein. Die Menschen suchen nach “Content Manager” oder “Verkäufer*in”. Und je kürzer und prägnanter ein Job-Titel ist, desto häufiger wird die Stellenanzeige gelesen. 

Tipp 4: Machen Sie Werbung in eigener Sache 

Tim Verhoeven: Wir erleben aktuell - bei mehr als zwei Millionen offenen Stellen – eine immer stärkere Verschiebung der Kräfteverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen bewerben sich häufig bei den Jobinteressierten und nicht andersherum. Das sollte allen Unternehmen auch beim Verfassen der Stellenanzeige klar sein. Vermitteln Sie erst einen positiven Eindruck Ihrer Unternehmenskultur und der Tätigkeit, bevor Sie mit einer längeren Liste von kaum zu erfüllenden Anforderungen die möglichen Kandidatinnen und Kandidaten verschrecken, die genügend Alternativen haben. 

Mit einer guten Stellenanzeige schaffen Sie es, Interessierte zu Bewerbenden zu machen. Nutzen Sie die Chance, sich mit der Anzeige als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. 

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Tipp 5: Verzichten Sie auf das Anschreiben 

Tim Verhoeven: In vielen Stellenausschreibungen wird immer noch vehement ein Anschreiben gefordert. Andere Unternehmen haben es hingegen bereits abgeschafft. Viele Menschen tun sich schwer bei der Formulierung eines solchen Anschreibens, was letztlich auch dazu führen kann, dass sie sich nicht bewerben – gerade wenn die Auswahl an Stellen wächst, für die kein solches Schreiben nötig ist. Das Gebot der Stunde lautet: Hürden abbauen. Machen Sie den Bewerbungsprozess so einfach wie möglich, um die Chance auf Bewerbungen zu erhöhen. Und heben Sie gerne bereits in der Stellenanzeige hervor, dass Sie einen schnellen und schlanken Bewerbungsprozess bieten.  

Tipp 6: Geben Sie das Gehalt an  

Tim Verhoeven: In mehr als einem Drittel aller direkt auf Indeed veröffentlichten Stellenanzeigen ist mittlerweile eine Gehaltsangabe enthalten, Tendenz steigend.  Und wir sehen ganz deutlich: Stellenanzeigen mit Gehaltsangaben werden häufiger angeschaut, und es bewerben sich darauf auch mehr Menschen. Der Einstieg in die Gehaltstransparenz zahlt sich also unmittelbar aus. Derzeit können Sie noch zu den Vorreitern gehören. Eine EU-Richtlinie könnte ohnehin mittelfristig dafür sorgen, dass Gehaltsangaben in Stellenanzeigen verpflichtend werden, wie es jetzt schon in einigen Ländern wie zum Beispiel Österreich oder in einigen Bundesstaaten der USA üblich ist.

Tipp 7: Lernen Sie von den Best Practices Ihrer Konkurrenz 

Tim Verhoeven: Ärgern Sie sich nicht darüber, wenn die Konkurrenz bei der Suche nach Fachkräften wieder mal die Nase vorn hat. Versuchen Sie zu analysieren, warum das so ist. Es kann Sie inspirieren, einen Blick darauf zu werfen, was die Konkurrenz in ihren Stellenbeschreibungen schreibt, was sie vielleicht besser macht. Aber: Kopieren Sie das nicht einfach, sondern überlegen Sie, wie Sie es für Ihr Unternehmen anpassen können.  

Tipp 8: Testen Sie fortlaufend 

Tim Verhoeven: Die Praxis zeigt: Kleine Veränderungen am Job-Titel, den Anforderungen oder den angebotenen Zusatzleistungen haben oft die größten Auswirkungen. Es lohnt sich, Neues auszuprobieren. Wenn Sie eine neue Stellenbezeichnung oder -beschreibung ausprobieren möchten, dann testen Sie diese einfach und prüfen, ob es mehr Bewerbungen gibt. Wir beraten Arbeitgeber diesbezüglich und sind manchmal selbst überrascht, wie entscheidend Details sein können.  

Tipp 9: Achten Sie auf Details 

Tim Verhoeven: Um wirklich mit dem Inhalt Ihrer Stellenanzeigen erfolgreich zu sein, müssen Sie ihn kontinuierlich beobachten, um sicherzustellen, dass er auf dem neuesten Stand, anwenderfreundlich, gut gepflegt und natürlich frei von Rechtschreib- und Grammatikfehlern ist. Lassen Sie den Text vor der Veröffentlichung immer von einer außenstehenden Person auf Lesbarkeit und Verständlichkeit prüfen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.