Unternehmensanalyse in der Baubranche
Schritt für Schritt ein attraktiverer Arbeitgeber
Folgende Ziele hatte das Unternehmen bei der Analyse vor Augen:
- Die Attraktivität als Arbeitgeber steigern (Employer Branding)
- Die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.
- Erfolgreicher rekrutieren: Bewerberinnen und Bewerber effektiver erreichen
Erfahren Sie hier in Texten und Videos, wie das Unternehmen bei der Unternehmensanalyse vorgegangen ist.
Unternehmensanalyse anstoßen - Fragebogen entwickeln
Angestoßen wurde die Unternehmensanalyse von der Personalleiterin der A. Frauenrath GmbH, Gabriele Bautz, sowie der Geschäftsführung. Gemeinsam haben sie sich dafür entschieden, die Unternehmensanalyse nicht aus eigener Kraft durchzuführen, sondern eine externe Beraterfirma zu beauftragen. „Wir haben uns bewusst für eine Beraterfirma entschieden, um den Aufwand für die Analysen gering zu halten“, erklärt die Personalreferentin „Außerdem war uns der neutrale Blick der Berater auf unser Unternehmen wichtig.“
KOFA-Experte Sibylle Stippler kann diese Argumente gut nachvollziehen. Trotzdem sei die Beauftragung einer externen Firma nicht immer erforderlich. „Auch mit wenig Ressourcen lässt sich beispielsweise eine Mitarbeiterbefragung als erster Schritt einer Unternehmensanalyse durchführen. So erfährt ein Unternehmen, was aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gut läuft und wo Verbesserungspotenzial besteht“, meint Sibylle Stippler. Informationen und Tipps zur Durchführung einer Mitarbeiterbefragung finden Unternehmen in der Handlungsempfehlung Mitarbeiterbefragung.
Unternehmensanalyse durchführen: Mitarbeiterbefragung und externe Analysen
Die A. Frauenrath GmbH hat gemeinsam mit der externen Beraterfirma Fragebögen entwickelt, die im Anschluss für die interne und externe Unternehmensanalyse genutzt wurden. Für die interne Unternehmensanalyse hat die Beraterfirma ca. 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Interviews befragt.
Für die externe Analyse haben die Berater Bewerbermessen, Schulen und Fachhochschulen besucht. Hier führten sie Interviews mit Schülern und Studenten. Darüber hinaus wurde der Fragebogen online gestellt und unter Hochschülern verbreitet.
Unternehmensanalyse auswerten und Maßnahmen umsetzen
Folgende Ergebnisse konnten am Ende der Analyse festgehalten werden:
Ergebnisse der internen Analyse:
- Grundsätzlich gibt es eine große Zufriedenheit unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit ihrem Arbeitgeber
- Verbesserungswünsche waren zum Beispiel:
- flexiblere Arbeitszeiten, vor allem am Freitag
- psychosoziale Beratungsangebote
- bessere Kommunikation
- mehr Präsenz der Geschäftsführung auf den Baustellen
- betriebliche Altersvorsorge
Ergebnisse der externen Analyse:
- vielen Schülern und Studenten aus der Region ist das Unternehmen als Arbeitgeber nicht bekannt
- die befragten Schüler und Studenten achten bei der Auswahl ihres zukünftigen Arbeitgebers nicht vorwiegend aufs Gehalt, sondern auf andere Faktoren (z.B. work-life-balance)
- Schulabgänger und junge Akademiker formulieren unterschiedliche Ansprüche an einen zukünftigen Arbeitgeber und müssen deshalb in der Rekrutierung differenziert angesprochen werden.
„Wir haben sofort nach den Analysen angefangen, die ersten Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt Personalleiterin Bautz. „Zum Beispiel haben wir die Arbeitszeiten im Rahmen des betrieblich Möglichen flexibilisiert, so dass unsere Mitarbeiter auf den Baustellen freitags jetzt früher frei haben können. Darüber hinaus besuchen unsere Chefs regelmäßig die Baustellen, um mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort zu reden.“
Um Schüler und Studenten besser zu erreichen hat das Unternehmen außerdem den Webseite-Auftritt und die Präsentationen für Schulen und Hochschulen überarbeitet. „Die Umfragen haben uns gezeigt, welche Fragen die Nachwuchskräfte wirklich haben“, erklärt Bautz. „Ich denke, dass wir die unterschiedlichen Zielgruppen so viel besser ansprechen und von uns überzeugen können.“
Unternehmensanalyse: Ein positives Fazit
Die A. Frauenrath GmbH zieht nach der Unternehmensanalyse ein positives Fazit.
„Ich denke, der Fachkräftemangel ist für Unternehmen eines der schwerwiegendsten Probleme unserer Zeit“, sagt Geschäftsführer Gereon Frauenrath. „Es ist daher eine wichtige Aufgabe, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, zu binden und am Ende auch zu begeistern.“ Die Analysen dienen dem Unternehmen als Grundlage, um sich als attraktiver Arbeitgeber im Wettstreit um die besten Talente zu positionieren.