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Umfeldanalyse

Umfeldanalyse

Folgende Daten lohnt es sich bei einer Umfeldanalyse zu analysieren: Daten zur regionalen demografischen Entwicklung, Daten zur Entwicklung des Fachkräfteangebots, Daten zur regionalen Bildungsinfrastruktur, Regionale Weiterbildungsangebote. Nutzen Sie die erhobenen Daten für Ihre strategische Personalplanung und entwickeln Sie Maßnahmen.

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Vorteile einer Umfeldanalyse

  • Transparenz
    Sie gewinnen Klarheit über aktuelle und zukünftige personalpolitische Herausforderungen.
  • Grundlagen strategischer Planung
    Kennen Sie die Rahmenbedingungen in den Bereichen Demografie, Fachkräfteentwicklung und Bildungsinfrastruktur, unter denen Ihr Unternehmen operiert, können Sie eine geeignete Fachkräftesicherungsstrategie ableiten.
  • Kostensenkung
    Kennen Sie zukünftige personalpolitische Herausforderungen, können Sie rechtzeitig Maßnahmen zur Fachkräftesicherung einleiten und damit mittel- bis langfristig Kosten sparen.

Konkrete Maßnahmen einer Umfeldanalyse

Daten, die Sie über die regionale demografische Entwicklung, die Entwicklung des Fachkräfteangebots und die regionale Bildungsinfrastruktur informieren, gilt es einzuschätzen und zu erheben. Diese Umfeld-Daten sollten analysiert werden, um auf deren Basis bei Bedarf personalpolitische Maßnahmen abzuleiten.

Daten einer Umfeldanalyse sammeln

Im Folgenden bekommen Sie einen Überblick darüber, welche Daten Sie für die erfolgreiche Durchführung einer Umfeldanalyse benötigen und wie Sie diese Daten erhalten.

Daten zur regionalen demografischen Entwicklung

Das Wissen um regionale demografische Entwicklungen ist eine wichtige Grundlage der strategischen Personalarbeit, denn diese bestimmen maßgeblich Ihre zukünftige Ausgangslage im Wettbewerb um Fachkräfte. Es geht darum, ein Gespür dafür zu bekommen, wie zukünftig die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter sowie die Größe verschiedener Altersgruppen innerhalb dieser Gruppe ist. Auch kann es nützlich sein, zu wissen, wann mit größeren demografischen Umbrüchen in der regionalen Bevölkerung zu rechnen ist. Solche Kenntnisse lassen Sie besser beurteilen, wie groß das regionale Arbeitskräftepotenzial ist, aus dem Sie für Ihr Unternehmen schöpfen können.

Es gibt verschiedene Anbieter von Daten zur aktuellen und zu erwartenden demografi­schen Entwicklung. Besonders interessant ist das Angebot der Bertelsmann Stiftung. Diese stellt auf der Seite Wegweiser Kommune“ für jede Kommune mit mehr als 5.000 Einwoh­nern kostenlos Bevölkerungsprognosedaten bis zum Jahr 2030 bereit. Außerdem können Sie dort die Daten Ihrer Kommune mit Kreis und Land oder mit bis zu fünf weiteren Kommunen vergleichen.

Daten zur Entwicklung des Fachkräfteangebots

Es ist für Ihr Unternehmen wichtig zu wissen, mit welchem Potenzial an Nachwuchskräften in den nächsten Jahren zu rechnen ist, um Ihre Personalpolitik entsprechend auszurichten.

Auch in diesem Bereich gibt es verschiedene Anbieter von Prognosen. Die Kultusministerkonferenz veröffentlicht seit 1972 eigene Berechnungen zur voraussichtlichen Entwicklung der Zahl der Schülerinnen und Schüler sowie der Schulabsolventinnen und -absolventen (u. a. differenziert nach Bundesländern und Schularten bzw. Abschlüssen). 

In der Regel stellen auch die einzelnen Bundesländer Daten bereit. Einige Bundesländer haben Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Schülerzahlen verfasst (so zum Beispiel Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen oder Thüringen). In Bayern erstellt das Staatsministerium für Unterricht und Kultur jährliche Modellrechnungen zur zukünftigen Ent­wicklung der Schüler- und Absolvierendenzahlen.

Daten zur regionalen Bildungsinfrastruktur

Mit einer Umfeldanalyse über die regionale Bildungsinfrastruktur verschaffen Sie sich eine solide Wissensgrundlage für Ihre Fachkräftesicherungsstrategie, sei es für mögliche Kooperationen mit Schulen und Hochschulen zur Gewinnung von Auszubildenden und/oder Hochschulabsolventinnen und -absolventen, sei es für eine gezielte Personalentwicklung vorhandener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Informationen zu den verschiedenen Schulformen in Ihrem Bundesland, zu regionalen Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben, Schulwettbewerben und -projekten, Modellversuchen, Veranstaltungen, Ansprechpartnern etc. finden Sie auf den Bildungsservern der Bundesländer. Die Initiative SCHULEWIRTSCHAFT bietet Firmen umfangreiche Informatio­nen speziell zu einer Zusammenarbeit mit Schulen an, bei Interesse ermöglicht Ihnen ein Netzwerk aus 450 regionalen Arbeitskreisen eine gezielte Suche nach Kooperationspartnern und bestehenden Projekten.

Die Seite www.hochschulkompass.de liefert ein Verzeichnis sämtlicher Hochschulen in Deutschland nach Bundesland und Hochschultyp (Fachhochschule oder Universität). Dort können Sie auch herausfinden, welche Hochschulen in Ihrer Region für Ihr Unternehmen interessante Studiengänge anbieten.

Regionale Weiterbildungsangebote

Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, sich mithilfe der Umfeldanalyse einen Überblick über die Weiterbildungsange­bote in Ihrer Region zu verschaffen. Lehrgänge bieten beispielsweise die Industrie- und Handelskammern. Einen allgemeinen Überblick über Weiterbildungsträger und -kurse in Ihrer Region gibt es unter www.seminus.de, in der Online-Datenbank www.iwwb.de oder in der Datenbank KURSNET der Bundesagentur für Arbeit. Anbieter eines berufsbegleitenden Studiums finden Sie beispielsweise unter www.studieren-berufsbegleitend.deim Hochschulkompass. Die Datenbank AusbildungPlus erfasst schließlich bundesweit angebotene Zusatzqualifikationen für Auszubildende.

Daten analysieren

Im zweiten Schritt gilt es, die gesammelten Daten zu analysieren und aus ihnen bei Bedarf personalpolitische Maßnahmen abzuleiten. Dies kann beispielsweise im Rahmen eines gemeinsamen Workshops von Geschäftsführung, Personalleitung, Betriebsrat und Führungskräften geschehen. Dort können Sie die gewonnen Daten präsentieren und gemeinsam diskutieren.

Die folgenden Fragen können Ihnen bei der Analyse der Daten helfen:

  • Wie wirkt sich die demografische Entwicklung auf Ihr Unternehmen aus?
  • Wie wirkt sich die Entwicklung der Fachkräftesituation auf Ihr Unternehmen aus?
  • Entsprechen Ihre personalpolitischen Strategien im Bereich „Rekrutierung“ der Fachkräftesituation bzw. der absehbaren demografischen Entwicklung, oder sind Anpassungen nötig?
  • Sprechen demografische Entwicklung und Fachkräfteangebot für eine stärkere Nutzung im Unternehmen bereits vorhandener Potenziale, beispielsweise für die gezielte Höherqualifizierung talentierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
  • Nutzen Sie die regionale Bildungsinfrastruktur optimal, oder könnten Sie sie noch besser nutzen, indem Sie zum Beispiel mit (weiteren/anderen) Schulen und/oder Hochschulen kooperieren?

Maßnahmen ableiten

Die folgenden Überlegungen können Ihnen dann dabei helfen, konkrete personalpolitische Maßnahmen aus der Umfeldanalyse abzuleiten. Sie sind als Anregung zu verstehen.

  • Rekrutierung Auszubildender
    Je nachdem, wie sich die Schülerzahlen in Ihrer Region in Zukunft entwickeln, sollten Sie Ihre Ausbildungsaktivitäten überdenken. So kann es sinnvoll sein, „auf Vorrat“ auszubilden, wenn Einbrüche bei der Anzahl der Schulabgänger absehbar sind. Auch kann es in einem solchen Fall geboten sein, verstärkt die Potenziale von Frauen oder Personen mit Migrationshintergrund zu nutzen und diese Personengruppen gezielt für eine Ausbildung zu werben. Schließlich können Sie sich überlegen, mit einer geeigneten Schule eine Kooperation einzugehen, um generell einen besseren Zugang zu potenziellen Auszubildenden zu bekommen.
  • Rekrutierung von Fachkräften
    Wenn Sie sich einen Überblick über die Hochschullandschaft und die zukünftigen Absolventenzahlen in Ihrer Region verschafft haben, ist zu überlegen, mit einer geeigneten Hochschule eine Kooperation einzugehen, um einen besseren Zugang zu zukünftigen Fachkräften zu bekommen. Deuten die Analysen an, dass Sie mit Ihrer bisherigen Rekrutierungsstrategie in naher Zukunft Schwierigkeiten bekommen werden, sollten Sie darüber nachdenken, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um auch alle zur Verfügung stehenden Potenziale auszuschöpfen. Dies kann beispielsweise bedeuten, geeignete Angebote für interessante Zielgruppen wie Frauen, Personen mit Migrationshintergrund, aber auch Ältere, Arbeitslose oder Personen mit Behinderung zu schaffen und diese bei der Rekrutierung gezielter anzusprechen.
  • Personalentwicklung
    Sind in gewissen Bereichen Fachkräfteengpässe klar absehbar, sollten Sie sich überlegen, inwieweit Sie die Engpässe bei der Fachkräfterekrutierung durch eine gezielte Höherqualifizierung bereits vorhandener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kompensieren können, z. B. indem Sie ein berufsbegleitendes Studium fördern oder Aufstiegsfortbildungen zum Meister oder Techniker anbieten.