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Was ist Job Branding?

Was ist Job Branding?

Viele Menschen suchen mehr Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit. Sie streben nicht danach, möglichst viel Geld zu verdienen, sondern möchten mit ihrer Arbeit etwas bewegen. Dies betrifft besonders, aber nicht ausschließlich, die Generation Z (ab 1996 Geborene). Unternehmen sind gut beraten, diesen Wertewandel bei ihrer Suche nach Auszubildenden und Fachkräften zu berücksichtigen.

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Spannende Aufgaben sichtbar machen

Sinnhaftigkeit der Tätigkeiten verdeutlichen

Betriebe positionieren sich heute mit anderen Argumenten als attraktive Arbeitgeber als noch vor einigen Jahren. Die Unternehmenskultur rückt in den Fokus, Mitarbeitende werden stärker an Geschäftsprozessen beteiligt und die Sichtbarkeit des Unternehmens nach außen wird größer. Neben diesen eher größeren Themen gibt es aber eines, das sich sehr pragmatisch angehen lässt und doch besonders zentral für die Rekrutierung von Personal ist. Denn die große Frage, die sich Bewerberinnen und Bewerber stellen, ist: Wie passt der Job zu meinen eigenen Werten und kann er mich erfüllen?

Und genau an dem Punkt ist bezüglich Sichtbarkeit und Klarheit häufig noch Luft nach oben. Allen voran in der Stellenbeschreibung. Aber auch in der allgemeinen Kommunikation bzw. in der Berufsorientierung. Denn (fast) jede Tätigkeit macht Sinn! Und kann deswegen auch Menschen erfüllen. Nur muss der Sinn auch ersichtlich werden. Und genau das ist er für viele junge Menschen, aber auch zum Beispiel Quereinsteigende, nicht auf den ersten Blick. Ganz einfach deshalb, weil ihnen häufig die Erfahrung und Kenntnis aus dem Berufsfeld oder der Branche fehlen. Das ist nicht schlimm und ganz normal. Dennoch kann es für die Unternehmen ungünstig sein, wenn es dazu führt, dass junge Menschen bestimmte Berufe „aussortieren“, die sie als wenig sinnhaft empfinden, weil sie es nicht besser wissen können.

Mehr Auszubildende wider den Trend – in sinnhaften Berufen

Denn für viele Berufe, die heutzutage unbedingt für gesellschaftliche Herausforderungen wie die beschleunige Umstellung auf erneuerbare Energien und Digitalisierung benötigt werden, gibt es nicht genügend Fachkräfte. Darunter sind vor allem handwerkliche Berufe wie Elektroniker oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung-, Klimatechnik. Diese Berufe werden benötigt, um den Ausbau der Solar- und Windenergie voranzutreiben (siehe KOFA-Studie 3/2022). Der eklatante Mangel an Elektrik-Fachkräften wird zum Nadelöhr der Energiewende, deren Qualifikation aufgrund der gesetzlichen Regelungen, der notwendigen Sicherheitsstandards und des Arbeitsschutzes für die Arbeiten mit Starkstrom unersetzlich ist. Hier werden Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung gebraucht - aktuell fehlen 17.000 von ihnen.

Doch es gibt Hoffnung. Obwohl die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den letzten Jahren insgesamt gesunken ist, gibt es einige wichtige Berufe, die wieder attraktiver werden. Darunter auch der Beruf Elektroniker (siehe Studie „Wider den Trend“). Diese Entwicklung muss so weitergehen, um die Bedarfe zukünftig zu decken. Und dafür müssen die Jugendlichen erst einmal erkennen, dass sie mit diesen Berufen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können. Zeigen Sie es ihnen deutlich, wann und wo immer es geht.

Tipps für die Formulierung Ihrer Stellenanzeigen

„Das kann man sich ja denken, dass diese Tätigkeiten zu dem Job gehören.“ Sich darauf zu verlassen, wäre sehr gewagt. Bestimmte Zusammenhänge müssen ausgesprochen und formuliert werden, vor allem für diejenigen, die (noch) nicht vom Fach sind. Das sollte bereits in der Stellenanzeige passieren, aber auch bei allen Aktivitäten im Rahmen der Berufsorientierung (z. B. im Rahmen von Schülerpraktika oder bei Berufsorientierungsmessen) nicht vergessen werden.

Wir geben Ihnen vier Tipps, was Sie bei der Formulierung der Tätigkeiten berücksichtigen können.

  • Nicht zu kleinteilig: Zeigen Sie, an welchen gesellschaftlichen Herausforderungen Sie arbeiten und wie die Tätigkeit zur Lösung von Problemen beiträgt. Jede noch so kleine Tätigkeit macht die Welt ein Stückchen besser. Statt „Ihre Tätigkeiten: Inbetriebnahmen, Montagen, Reparaturen und Wartungen von Heizungen“, schreiben Sie besser „Sie sorgen dafür, dass es in den Häusern gemütlich und warm ist“.  
  • Nicht zu fachspezifisch: Gerade junge Leute kennen noch nicht alle technischen Begriffe oder können sich noch nichts darunter vorstellen. Beschreiben Sie lieber, was am Ende dabei herauskommt, zum Beispiel, dass in der Turnhalle wieder das Licht leuchtet und die Hobbymannschaft montags auch nach 20 Uhr wieder Fußball spielen kann.
  • Schätzen Sie Ihre eigene Tätigkeit wert und nutzen Sie Emotionen: Energiewende, Energieeffizienz und Digitalisierung sind große Begriffe. Aber auch, wenn Sie für Menschen das neue Badezimmer einrichten, machen Sie direkt Kundinnen und Kunden glücklich und zaubern ein Lächeln auf ihre Gesichter. Beschreiben Sie den Stolz, den Sie dabei empfinden. Zukünftige Bewerber und Bewerberinnen wollen dieses Gefühl auch erleben. 
  • „Das blaue oder das rote Kabel?“: Beschreiben Sie auch die Herausforderungen und Rätsel, vor denen Sie stehen und wieso Sie den neuen Kandidaten bzw. die neue Kandidatin benötigen. Zum Beispiel: „Immer wieder tüfteln wir an spannenden Problemen. Wir brauchen Ihren wachen Geist und Ihre Kreativität.“

Ein Beispiel für einen Elektrobetrieb, der seine Stelle spannend beschreibt, finden Sie hier.

Ganz nebenbei: Wenn Sie auf diese Art Jobs in Ihrem Unternehmen beschrieben, wirkt das auch motivierend für ihre aktuellen Mitarbeitenden. Denn verhaltensökonomische Experimente zeigen: Beschäftigte sind produktiver, wenn sie hinter den Zielen des Unternehmens stehen!