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Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärken

Psychische Gesundheit am Arbeitsplatz stärken

Zuletzt aktualisiert: 01. Oktober 2024

In einer zunehmend stressigen und leistungsorientierten Arbeitswelt wird die Bedeutung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz häufig unterschätzt. Das kann schwerwiegende Folgen für Einzelne und gesamte Unternehmen haben. Die Förderung der psychischen Gesundheit ist daher nicht nur eine moralische Verpflichtung, sondern auch eine Investition in den langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens.

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Einfluss der psychischen Gesundheit auf den beruflichen Alltag

Zunehmende Ausfallzeiten wegen psychischer Belastungen legen nahe: Betriebe sind gut beraten, eine gesundheitsförderliche und möglichst belastungsarme Arbeitsumgebung zu schaffen, um ihren Fachkräftemangel nicht zu verschärfen. Führungskräfte sollten daher versuchen, im Austausch mit Mitarbeitenden zu sein, Auffälligkeiten wahrzunehmen und sensibel an professionelle Stellen zu verweisen.

Die Abbildung zeigt den Anstieg der AU-Tage wegen psychischer Erkrankungen.

Beschäftigte reagieren auf Belastungen und Stress vielfältig und individuell. Die Auswirkungen können sich körperlich oder kognitiv auswirken, z. B. als verändertes Leistungs- oder Konzentrationsvermögen, emotional in Form von Reizbarkeit, Ungeduld oder dem Gefühl von Ohnmacht. Auch verhaltensbezogene Reaktionen sind möglich: z. B. missbräuchlicher Konsum von Alkohol, Zigaretten, Medikamenten, Drogen oder auch verändertem ungesundem Essverhalten. So können sich Belastungen auswirken:

  • Verminderte Produktivität und höhere Fehlerquote
  • Erhöhte Fehlzeiten durch Krankschreibungen
  • Geringere Arbeitszufriedenheit
  • Zwischenmenschliche Probleme

Die Rolle von Führungskräften im Umgang mit psychischen Belastungen

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle im Umgang mit psychischen Belastungen und Erkrankungen ihrer Mitarbeitenden. Die Verantwortung der Führungskräfte beinhaltet:

  • Schutzpflicht:
    Führungskräfte haben die Verantwortung, die
    Gesundheit
    ihrer Mitarbeitenden zu schützen und eine sichere Arbeitsumgebung zu gewährleisten.
  • Früherkennung und Intervention:
    Führungskräfte sollten in der Lage sein, Anzeichen von psychischen Belastungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Auf der Seite der BARMER erhalten Sie
    Informationen
    , wie dies gelingen kann.
  • Unterstützung und Weiterleitung:
    Bei Verdacht auf psychische Erkrankungen sollten Führungskräfte Unterstützung anbieten und die betroffenen Mitarbeitenden an professionelle Stellen, wie den
    Patientenservice
    , weiterleiten.
  • Datenschutz und Vertraulichkeit:
    Sensible Informationen über die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden müssen vertraulich behandelt werden.
  • Vorbildfunktion:
    Führungskräfte sollten offen über das Thema sprechen und ggf. auch eigene Erfahrungen teilen, um zu zeigen, dass es in Ordnung ist, darüber zu sprechen.
    Beispiel: Eine Führungskraft könnte eine persönliche Geschichte oder eine Herausforderung teilen, die sie überwunden hat.

Tipps zum Eingliederungsmanagement finden Sie hier.

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4 Tipps für sensiblen Umgang mit der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz

In erster Linie gilt es, psychische Erkrankungen aus der „Tabu-Ecke“ zu holen und ein Umfeld zu schaffen, in dem über Depressionen, Angsterkrankungen und andere psychische Krankheiten so offen gesprochen werden kann, wie über andere (chronische) Erkrankungen.

  1. Offene Kommunikation fördern:
    Schaffen Sie eine offene und vertrauensvolle Atmosphäre, in der Mitarbeitende sich trauen, über ihre psychischen Belastungen zu sprechen.
    Führen Sie regelmäßige
    Einzelgespräche
    , um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu besprechen. Überlegen Sie gemeinsam, welche Stressfaktoren reduziert werden können und beziehen Sie Ihre Mitarbeitenden in die Veränderungen von Arbeitsabläufen und Organisation ein. Wird die Führungskraft als fair wahrgenommen, fehlen Beschäftigte im Durchschnitt vier Tage weniger aufgrund von Krankheit.
  2. Schulung und Sensibilisierung:
    Führungskräfte sollten sich in Bezug auf psychische Gesundheit weiterbilden, um Anzeichen von Belastungen frühzeitig zu erkennen. Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, sich als Trainer für „Mental Health First Aid“ (MHFA) ausbilden zu lassen.
    Sensibilisierungs-Workshops und Trainings können das Verständnis und die Empathie fördern.
  3. Unterstützende Arbeitsumgebung:
    Flexibilität in Bezug auf
    Arbeitszeiten
    und -orte (mobiles Arbeiten) kann helfen, Stress zu reduzieren. Förderung einer Work-Life-Balance
    und angepasste Pausenregelungen.
  4. Anpassung der Arbeitsanforderungen:
    Überprüfen und gegebenenfalls Anpassen von Arbeitsaufgaben und -anforderungen, um Überlastung zu vermeiden.

 


Darüberhinaus gibt es Tools und Programme, die auf dem Weg zu einem gesünderen Unternehmen unterstützen können:

  • Employee Assistance Programs (EAPs):
    EAPs bieten externe vertrauliche Beratung und Unterstützung für Mitarbeitende (und Führungskräfte) bei persönlichen und beruflichen Problemen nach dem Konzept „Hilfe zur Selbsthilfe“.
  • Mental Health Apps:
    Mittlerweile gibt es viele Apps, die Achtsamkeits- und Meditationsübungen sowie Unterstützung bei der Bewältigung von Stress anbieten.
  • Interne Kommunikationsplattformen:
    Plattformen zur digitalen Zusammenarbeit können genutzt werden, um Unterstützungskanäle und Austauschgruppen zu psychischen Gesundheitsthemen einzurichten.

Professionelle Anlaufstellen

Stellt sich heraus, dass Beschäftigte eine psychische Erkrankung ausbilden, sollten Führungskräfte rechtzeitig an professionelle Beratungsstellen verweisen. Es kommen in Frage:

  • Betriebsärztlicher Dienst:
    Betriebsärzte können erste Anlaufstellen sein und bei der Weitervermittlung an Spezialisten unterstützen.
  • Psychologen und Psychotherapeuten:
    Professionelle psychologische Unterstützung kann bei akuten und langfristigen psychischen Problemen helfen.
  • Psychiatrische Kliniken und Beratungsstellen:
    Für schwere Fälle und Krisensituationen stehen spezialisierte Kliniken und Beratungsstellen zur Verfügung.
  • Krankenkassen:
    Krankenkassen bieten oft Programme und Unterstützungsangebote im Bereich der psychischen Gesundheit an.

Psychische Gesundheit durch Resilienz schützen

Psychische Widerstandsfähigkeit (Resilienz), ist die Fähigkeit, die Menschen auch in sehr fordernden und stressigen Zeiten handlungsfähig hält. Es ist ein dynamischer und lebenslanger Prozess, der im Wechselspiel zwischen Person und Umwelt erfolgt und über verschiedene Lebensbereiche und -phasen variiert. Vor allem bedeutet Resilienz, die Wahl der inneren Haltung und der Perspektive auf die Dinge. Das bedeutet nicht, dass Resilienz immer und bei jedem machbar ist.

Unternehmen können in „Normalzeiten“, aber auch in Krisensituationen aus dem „Werkzeugkoffer“ der Resilienzforschung Unterstützungsmöglichkeiten für die Beschäftigten ableiten. Mitarbeitende bleiben eher gesund, wenn sie ihre Arbeitssituation als verstehbar, handhabbar und sinnvoll begreifen.

Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Resilienz ihrer Mitarbeitenden zu fördern:

  • Schulung und Weiterbildung: Resilienz-Workshops oder Fortbildungen zu Stressmanagement und Selbstfürsorge anbieten.
  • Förderung eines unterstützenden Arbeitsumfelds: Offene Kommunikationskultur fördern und Feedback, Dankbarkeit und Anerkennung aussprechen. Eine realistische Planung und Optimismus helfen.
  • Work-Life-Balance fördern: Flexible Arbeitszeiten, Pausen und Erholung ermöglichen.
  • Soziale Unterstützung stärken: Teamarbeit und Kollegialität und Mentoring und Coaching fördern.
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen: Bewegungs- und Sportprogramme und Ernährungsberatung anbieten

Was tun, wenn am Arbeitsplatz um einen lieben Menschen getrauert wird? Wie Trauer am Arbeitsplatz Raum bekommt und wie Sie Ihre Mitarbeitende in der schweren Zeit aktiv unterstützen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Betriebliche Gesundheitsförderung

Studien zeigen, dass regelmäßige Bewegung, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und Stressmanagement-Programme signifikant zur Reduktion von Krankheitsausfällen und zur Verbesserung der Arbeitszufriedenheit beitragen. Insbesondere Maßnahmen, die auf die Förderung der psychischen Gesundheit abzielen, haben positive Effekte auf die Reduktion von Stress und Burn-out. Betriebliche Gesundheitsförderung lohnt sich also.

Vor allem die psychische Gefährdungsbeurteilung, die seit 2013 im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtend ist, ist von großer Bedeutung, um einschätzen zu können, welchen (neuen) Belastungen Beschäftigte bei der Arbeit ausgesetzt sind. Besonders jüngere Arbeitnehmende legen Wert auf eine betriebliche Gesundheitsförderung.

Unternehmen sowie Führungskräfte und Mitarbeitende müssen gemeinsam herausfinden, wie Arbeit gestaltet werden sollte, damit Gesundheit und Wohlbefinden, Kreativität und Produktivität nichts im Wege stehen.

Fazit:

Die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz ist in einer zunehmend stressigen Arbeitswelt von großer Bedeutung. Unternehmen sollten ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld schaffen, um Fehlzeiten zu reduzieren und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Führungskräfte spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie Anzeichen psychischer Belastungen frühzeitig erkennen, Unterstützung anbieten und eine offene Kommunikation fördern. Maßnahmen wie Resilienz-Workshops, flexible Arbeitszeiten und die Integration von Programmen zur psychischen Gesundheit tragen dazu bei, Stress zu reduzieren und die Produktivität zu steigern. Langfristig ist die Investition in die psychische Gesundheit ein wichtiger Faktor für die Mitarbeiterbindung und den Unternehmenserfolg.

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz

Mentale Gesundheit am Arbeitsplatz: Psychische Erkrankungen sind der zweithäufisgte Grund dafür, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausfallen. Sie als Führungskraft können einen entscheidenen Beitrag für die mentale Gesundheit der Angestellten leisten. Was Sie genau tun können, erfahren Sie in unserem KOFA konkret.

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