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Sprachförderung im Unternehmen

Sprachförderung im Unternehmen

Die Metallbau Windeck GmbH bildet zwei Geflüchtete als Metallbauer, Fachrichtung Konstruktionstechnik, aus. Die beiden jungen Männer aus Kamerun und dem Iran waren 2016 von Holger Münster, einem Willkommenslotsen der Handwerkskammer Potsdam, an das Unternehmen vermittelt worden.

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Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung?

Victor Djimgou und Abbas Baghlani lebten beide noch nicht lange in Brandenburg, als Holger Münster sie dem Unternehmen vorstellte. „Victor hatte noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache“, erzählt die Personalleiterin der Metallbau Windeck GmbH, Sandra Damaschke. „Abbas sprach hingegen schon sehr gutes Deutsch.“

„Bevor ein Unternehmen einen Ausbildungsvertrag mit einem Geflüchteten abschließt, ist es wichtig, einzuschätzen, ob die Sprachkenntnisse ausreichend sind“, meint Holger Münster. „Abbas konnte das Unternehmen sofort überzeugen und er hat nach einem 14-tägigen Probearbeiten einen Ausbildungsvertrag bekommen. Bei Victor war es wichtig, dass er sich sprachlich weiterentwickelt und zum Beispiel Fachbegriffe lernt. Aus diesem Grund hat er mit einer Einstiegsqualifizierung begonnen.“

Eine Einstiegsqualfizierung (EQ) ist eine Art Langzeitpraktikum (6-12 Monate) zur Vorbereitung auf eine Ausbildung. Ansprechpartner für eine solche Maßnahme ist der Arbeitgeberservice der örtlichen Agentur für Arbeit. 

Sprachförderung für Flüchtlinge: zwei Beispiele

Abbas hat uns von Anfang an mit seinen guten Deutschkenntnissen überrascht. Wir konnten gar nicht glauben, dass er nie einen Sprachkurs besucht und sich das alles selbst beigebracht hat“, berichtet Sandra Damaschke. „Ich habe dazu vor allem die Sprachlernangebote der Deutschen Welle benutzt, aber auch andere kostenfreie Vokabel- und Grammatik-Apps.“ erzählt Abbas. Abbas hat vor seiner Flucht eine Hochschulberechtigung erworben. Eigenständiges Lernen falle ihm aufgrund seiner schulischen Vorbildung leicht, erzählt er. Das Unternehmen möchte diese Eigeninitiative gezielt fördern und hat ihm deshalb mehrsprachige Nachschlagewerke für die Berufsschule in Arabisch, Farsi und Englisch gekauft. „Manchmal ist es für das bessere Verständnis sehr hilfreich, wenn ich die präzise Übersetzung nachschauen kann“, sagt Abbas.

Für Victor hat das Unternehmen bereits während der Einstiegsqualifizierung Ausbildungsbegleitende Hilfen (abH), jetzt AsA (Assistierte Ausbildung), beantragt. Victor erhält über die Maßnahme zwischen drei und acht Stunden Förderunterricht pro Woche. Auch eine sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung bei Problemen im sozialen Umfeld sind durch das Programm abgedeckt. Die Kosten für die individuelle Förderung werden von der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter übernommen.

Für den beruflichen Alltag ist eine gemeinsame Sprache Grundvoraussetzung. Verschiedene Angebote helfen dabei.

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Sprachentwicklung im Unternehmen

Victor und Abbas sind zurzeit im zweiten Lehrjahr, sie schreiben gute Noten in der Berufsschule und werden ihre Ausbildung aller Voraussicht nach mit Erfolg abschließen. „Wir sind stolz auf die Entwicklung, die die beiden bei uns gemacht haben“, sagt Sandra Damaschke. „Mir ist es immer wichtig, dass unsere Auszubildenden fachliches Interesse und Leidenschaft für die Arbeit mitbringen – dann lassen sich auch Defizite mit gezielter Förderung in den Griff bekommen.“

Auch Willkommenslotse Holger Münster möchte Unternehmen Mut machen, einen solchen Weg zu gehen: „Lassen Sie sich von schwachen Deutschkenntnissen in der Bewerbungsphase nicht abschrecken“, rät er. „Viele Geflüchtete machen im Arbeitsalltag sprachlich nochmal einen deutlichen Sprung nach vorne. Wer in eine Willkommenskultur und gezielte sprachliche Förderung investiert, hat die Chance, loyale Fachkräfte zu gewinnen.“

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