Unter altersgemischten Teams versteht man das Arbeiten in Teams, die bezüglich ihres Alters stark gemischt sind. Geeignet sind altersgemischte Teams für Tätigkeiten, die von mehreren Mitarbeitenden gemeinsam durchgeführt werden. Hier lernt Alt von Jung und umgekehrt. Erfahren Sie in dem KOFA-Praxisbeispiel „Jung und Alt zusammen“ mehr über praktische Umsetzungsmöglichkeiten im Betrieb.
Bei Lerntandems handelt es sich um eine strukturierte Form des Wissenstransfers, die ebenfalls flexibel und ohne größere Vorbereitung angewendet werden kann. Sie ist besonders geeignet für die Übergabe von Schlüsselpositionen und bei handwerklichen Tätigkeitsbereichen. In einem Lerntandem übernehmen eine erfahrene und eine weniger erfahrene Fachkraft für eine begrenzte Zeit gemeinsame Aufgaben. Mit dem Kompetenzzuwachs der weniger erfahrenen Fachkraft kann sich die erfahrene nach und nach zurückziehen. Regelmäßige Gespräche helfen, Verständnisfragen zu klären und dienen der Überprüfung des Wissenszuwachses der lernenden Person. Die gewonnenen Erkenntnisse können dokumentiert werden.
Mentoring dient dazu, das Erfahrungswissen von älteren erfahrenen Führungskräften an den Fach- und Führungskräftenachwuchs weiterzugeben. Beim Mentoring wird einer unerfahrenen Mitarbeiterin oder einem unerfahrenen Mitarbeiter (Mentee) eine erfahrene Fachkraft (Mentor/in) zur Seite gestellt. Für einen längeren Zeitraum steht die Mentorin oder der Mentor dem Mentee bei (fachlichen und persönlichen) Fragen zur Seite, eröffnet ihr oder ihm Zugang zu eigenen Netzwerken und erläutert ausgesprochene und unausgesprochene Regeln, die im Unternehmen gelten. Ein funktionierendes Verhältnis zwischen den Teilnehmenden vorausgesetzt, sind hohe Lernerfolge über fachliche Themen hinaus möglich. Immer häufiger wird Mentoring auch für die gezielte Karriereentwicklung von Frauen eingesetzt.
Besonders wichtig für das Gelingen des Mentorings ist ein Vertrauensverhältnis: Weder sollten die Mentorinnen und Mentoren Vorgesetzte des Mentee sein noch sollten sie ihre Position im Unternehmen durch diesen gefährdet sehen. Mentoring verlangt vor allem von der Mentorin oder dem Mentor viel Engagement sowie von beiden Beteiligten ein hohes Maß an Offenheit.
Um wichtiges Erfahrungswissen im Unternehmen zu halten, wenn Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, sind moderierte Übergabegespräche sehr sinnvoll.
Dabei handelt es sich um einen moderierten Prozess, in dessen Verlauf Nachwuchskraft und ältere bzw. ausscheidende Fach- oder Führungskraft in einen aktiven Dialog treten, um wichtige Wissensbestände auszutauschen. Die Funktion der Moderatorin bzw. des Moderators besteht darin, die Punkte zu thematisieren, die der wissensvermittelnden Person durch ihre Erfahrung als „normal“ und daher möglicherweise als nicht besonders relevant erscheinen.
Es handelt sich hier z. B. um Wissen über Personen, Gruppen, Netzwerke, spezielle Ereignisse und Erfahrungen, ungeschriebene Gesetze, Intuition und Gefühl sowie Konfliktpotenziale.
Bei Lessons Learned geht es vor allen Dingen darum, einen bewussten Blick in die Vergangenheit zu werfen, um die Erfahrungen für die Optimierung zukünftiger Projekte zu nutzen und Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden, in der Zukunft zu vermeiden. Um die in verschiedenen Projekten gesammelten positiven und negativen Erfahrungen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mitzuteilen, können sie im Rahmen von regelmäßigen Veranstaltungen aufbereitet und diskutiert werden. Insbesondere sollten frisch abgeschlossene Projekte (ca. 1-3 Wochen nach Abschluss) vorgestellt werden, die entweder einen für das Unternehmen neuartigen Zuschnitt hatten oder deren Projektverlauf Besonderheiten mit sich brachte. Durch die spätere Dokumentation sollen die Erfahrungen bei der Planung zukünftiger Projekte herangezogen werden.
Um Doppelarbeit und Fehler zu vermeiden, kann es sich lohnen, allen Beschäftigten eine Sammlung von Antworten auf wesentliche und regelmäßig wiederkehrende Fragen zu bestimmten Themenbereichen und Problemen zur Verfügung zu stellen, beispielsweise im Intranet oder auf einem zentralen Laufwerk. Eine solche Sammlung kann vom kleinen Vorgang („Was tun, wenn der Laptop defekt ist?“) bis zum komplexen Prozess alle Gesichtspunkte der Personalentwicklung umfassen. Sie sollte kontinuierlich erweitert und aktualisiert werden.
Ein Wiki ist ein offenes Autorensystem für Webseiten. Das bekannteste Beispiel stellt „Wikipedia – die freie Enzyklopädie“ dar. Wikis unterstützen die Entwicklung und den Austausch von Wissen in einem gemeinsamen Forum im Inter- oder im Intranet, wobei letzteres für den unternehmensinternen Wissens- und Erfahrungstransfer sicher besser geeignet ist.
Sinnvollerweise umfassen Wikis vor allem solches Wissen, das allgemeingültig und für zukünftige Entwicklungen relevant ist, außerdem zur gezielten Weiterentwicklung von Kompetenzen dient. Die Verantwortung der Beiträge liegt bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sowohl über Lese- als auch Schreibrechte verfügen sollten. Mithilfe von Suchbegriffen kann jede Person auf das gesammelte Wissen zurückgreifen und sich in eine Diskussion einbringen. Eine vollständige Speicherung von „Altwissen“ sollte hingegen nicht angestrebt werden.
Das Wiki soll als praktische Arbeitshilfe und nicht als lästige Zusatzarbeit wahrgenommen werden. Es sollte daher häufig gestellte Fragen beantworten, langlebiges Wissen zur Verfügung stellen und neue Entwicklungen (z. B. durch die Rubrik „zuletzt aktualisiert“) zeitnah dokumentieren. Um das Wiki fest im Unternehmen zu verankern, könnten Sie erwägen, eine Einführungsaktion vorzunehmen, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Teilnahme und damit auch zum Teilen ihres Wissens animiert. Zusätzlich könnte eine Autorenschaft mit deutlicher Wertschätzung honoriert werden.