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Weiterbildung während der Corona-Pandemie

KOFA Kompakt 2/2020

Die Corona-Pandemie ist für die deutsche Wirtschaft eine große Herausforderung. In einer Unternehmensbefragung hat das KOFA im Rahmen des IW-Covid-19-Panels untersucht, welche Rolle die Weiterbildung in dieser Krisenzeit für Unternehmen spielt. Auch wenn es in der Corona-Krise besonders schwer ist, Weiterbildung umzusetzen, so bietet die gezielte Qualifizierung der Mitarbeitenden auch die Chance, gestärkt aus der Krise herauszugehen.

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Studie zum Download

Die Mehrheit der Unternehmen hat Weiterbildungsaktivitäten während der Krise aufrechterhalten oder sogar ausgeweitet

Insgesamt haben sich bei knapp der Hälfte der befragten Unternehmen die Weiterbildungsaktivitäten seit Beginn der Pandemie verändert. Während sie bei einem Viertel gesunken sind, sind sie bei 12,0 Prozent der Unternehmen gestiegen.

Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) haben in den letzten Jahren stark unter Fachkräfteengpässen gelitten. Ein zentrales Instrument, um die Mitarbeitenden auch während der Krise im Unternehmen halten zu können, ist die Kurzarbeit. Fast drei Viertel der befragten Unternehmen nutzen aktuell Kurzarbeit, haben es in den letzten Wochen getan oder haben es geplant. 15,7 Prozent der Unternehmen, die auf Kurzarbeit angewiesen sind oder waren, haben diese Zeit auch für Weiterbildung genutzt. Weitere 13,5 Prozent haben dies konkret geplant.

Digitale Lernangebote werden seit Beginn der Corona-Krise häufiger genutzt

Viele Weiterbildungsangebote können in der Krise nicht wie geplant in Präsenzveranstaltungen stattfinden. Unternehmen wurden daher gefragt, wie sich die Nutzung digitaler Lernangebote seit Beginn der Corona-Krise entwickelt hat. Hier zeigt sich eine sehr positive Entwicklung: 36,0 Prozent der Unternehmen gaben an, dass die Nutzung stark oder eher stark gestiegen ist, während nur 4,8 Prozent einen Rückgang verzeichneten.  

Ein Drittel der laufenden und geplanten Weiterbildungsaktivitäten konnte digital fortgesetzt werden

Ein gutes Drittel der Unternehmen, die bereits vor der Corona-Krise Weiterbildungsaktivitäten geplant oder begonnen hatten, gab an, dass sie diese vollständig oder zumindest teilweise digital fortsetzen konnten. Ein weiteres Drittel der Unternehmen antwortete jedoch, dass es kein passendes Angebot gab. Die restlichen Unternehmen gaben an, dass sie die Weiterbildung lieber später in der geplanten Form als Präsenzveranstaltung angehen möchten oder sie aus sonstigen Gründen nicht fortgesetzt haben.  

Unternehmen benötigen Unterstützung beim E-Learning

Bei der Frage nach Unterstützungsbedarf zeigt sich, dass der Wunsch nach mehr finanzieller Förderung (47,4 Prozent der Unternehmen) und einer besseren technischen Ausstattung der Mitarbeitenden (43,2 Prozent der Unternehmen) auf den ersten Plätzen stehen. Es folgt auf Rang drei, dass 39,3 Prozent der Unternehmen mehr Informationen zu E-Learning-Angeboten und -Formaten wünschen. Der Wunsch nach Öffnung der Förderung für E-Learning, den fast ein Viertel der Unternehmen geäußert hat, kann insbesondere daraus resultieren, dass die öffentliche Förderung unter den aktuellen Umständen an ihre Grenze kommt.

Fazit 

Durch die Corona-Krise hat es (noch) keinen generellen Einbruch der betrieblichen Weiterbildung gegeben, jedoch haben die krisenbedingten Einschränkungen bei Präsenzveranstaltungen zu einem starken Rückgang von Weiterbildungsaktivitäten geführt. Diesen Rückgang haben viele Unternehmen mit einer Ausweitung von digitalen Lernangeboten aufgefangen. Es ist zwar nicht davon auszugehen, dass klassische Lernformate wie Präsenzseminare hierdurch auf Dauer komplett verdrängt werden, allerdings ist eine stärkere Ergänzung der klassischen Lernformate durch E-Learning in Form von Blended Learning zu erwarten.