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Mitarbeitergespräche erfolgreich führen

Mitarbeitergespräche erfolgreich führen

Zuletzt aktualisiert: 11. September 2024

Mitarbeitergespräche – richtig eingesetzt – sind keine lästige, jährlich wiederkehrende Pflicht, sondern verbessern den Austausch zwischen Beschäftigten und Führungskräften. Außerdem können sie die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten erhöhen. Wenn Sie als Führungskraft von der Sinnhaftigkeit überzeugt sind, transportieren Sie diese positive Grundstimmung auch auf Ihre Mitarbeitenden. Einen positiven Effekt haben sie allerdings nur, wenn die im Gespräch vereinbarten Förder- und Entwicklungsmaßnahmen eingehalten und überprüft werden. Dazu ist es hilfreich, wenn nach Abschluss der ersten Gesprächsrunde klar ist, wann die nächste Gesprächsrunde stattfinden wird.

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Warum Mitarbeitergespräche?

Sie sind ein wirksames Mittel, um die Kommunikation zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden zu verbessern. Ein regelmäßiger Austausch hilft, Wünsche und Bedürfnisse besser zu verstehen und Anliegen in das Arbeitsumfeld einzubringen. Dies ermöglicht eine zielgerichtete Führung und klare Kommunikation der Unternehmensziele und fördert das gegenseitige Verständnis und Vertrauen.

Mitarbeitergespräche sind gezielte Dialoge, die bewusst von der Alltagskommunikation getrennt sind und in vertraulicher Atmosphäre stattfinden. In Einzelgesprächen reflektieren Vorgesetzte und Mitarbeitende die Arbeitsleistung seit dem letzten Gespräch und bewerten die aktuelle Situation.

 

Ziele und Inhalte von Mitarbeitergesprächen

Mitarbeitergespräche sind wichtige Momente in der Mitarbeiterführung. Sie dienen nicht nur dazu, vergangene Leistungen zu reflektieren, sondern auch zukünftige Entwicklungen zu planen und eine positive Unternehmenskultur zu fördern. In diesen Gesprächen werden verschiedene Ziele verfolgt und wichtige Themen angesprochen, um die Zusammenarbeit und die Leistung der Mitarbeitenden zu stärken. Dies sollten Sie bei der Auswahl der Themen und Fragen im Mitarebiergespräch berücksichtigen.

Die wichtigsten Inhalte und Ziele von Mitarbeitergesprächen sind:  

  • Vergangenen Zeitraum analysieren und neue Ziele festlegen 
    Führungskraft und Mitarbeitende besprechen die erreichten Ziele, geben Feedback und legen klare Ziele für die weitere Entwicklung fest. Zudem werden neue Anforderungen besprochen und mit möglichen Weiterentwicklungsbedürfnissen der Mitarbeitenden in Einklang gebracht. Die Anerkennung herausragender Leistungen und konstruktives Feedback fördern Motivation und Engagement. 

  • Entwicklungsplanung 
    Die individuellen Entwicklungsbedürfnisse der Mitarbeitenden werden besprochen und ein Plan für konkrete Weiterbildungsmaßnahmen erstellt. Dies verbessert die Fähigkeiten und Kompetenzen der Mitarbeitenden und fördern ihre berufliche Entwicklung.

  • Konflikte lösen und Probleme bewältigen 
    Mögliche Konflikte oder Probleme am Arbeitsplatz werden angesprochen und gemeinsam Lösungen erarbeitet, wie etwa Konflikte zwischen Teammitgliedern oder Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen. 

  • Arbeitszufriedenheit steigern und Mitarbeitende binden 
    Ein Mitarbeitergespräch dient auch dazu, die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden zu ermitteln und mögliche Verbesserungsbereiche zu identifizieren. Offene Kommunikation hilft, Unzufriedenheiten frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu ergreifen. 

  • Unternehmens- und Führungskultur weiterentwickeln 
    Mitarbeitergespräche dienen als Instrument zur Förderung und Verbreitung der Unternehmenswerte und -kultur. Durch den Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden können gemeinsame Werte und Verhaltensweisen definiert und gelebt werden.

So führen Sie Mitarbeitergespräche im Unternehmen ein - 4 Schritte

1. Geschäftsführung und Betriebsrat einbeziehen 

2. Verantwortliche benennen

3. Belegschaft informieren

4. Bewertungskriterien festlegen

1. Schritt: Geschäftsführung und Betriebsrat einbeziehen 

Die Einführung von Mitarbeitergesprächen ist Sache der Geschäftsführung. Sie lassen sich nur dann erfolgreich in Ihrem Unternehmen etablieren, wenn der Prozess mitgetragen wird. Außerdem sollte deutlich werden, dass die Ergebnisse der Mitarbeitergespräche angenommen und in die Personalarbeit aufgenommen werden. 

Den Betriebsrat bzw. die Mitarbeitendenvertretung frühzeitig in die Entwicklung und Durchführung von Mitarbeitergesprächen einzubeziehen, ist sinnvoll, um Transparenz zu gewährleisten und das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken. Grundsätzlich ist ein Gespräch zwischen einer Führungskraft und einzelnen oder mehreren Mitarbeitenden zunächst einmal nicht mitbestimmungspflichtig.

Wenn das Gespräch jedoch zur Beurteilung der Leistung führen soll, es um das Verhalten im Betrieb oder persönliche Angelegenheiten geht, haben Beschäftigte das Recht, ein Mitglied des Betriebsrats zu einem Mitarbeitergespräch hinzuzuziehen. Dieser Wunsch muss jedoch von Mitarbeitenden konkret geäußert werden.

2. Schritt: Verantwortliche benennen

Es ist ratsam, für die Einführung von Mitarbeitergesprächen konkrete Personen zu bestimmen, die für die Einführung im Unternehmen verantwortlich und auch mit der notwendigen Entscheidungsgewalt ausgestattet sind. Diese Personen können gegebenenfalls durch eine externe Beratung unterstützt werden.

3. Schritt: Belegschaft informieren

Die Einführung von Mitarbeitergesprächen kann bei den Beschäftigten Ängste auslösen. Informieren Sie Ihre Mitarbeitenden ausführlich über die Ziele der Gespräche, beispielsweise durch Informationsveranstaltungen im Vorfeld der Gespräche. Dies hilft, Vorbehalte und Bedenken auszuräumen. Frühzeitige Einbeziehung des Betriebsrats oder der Mitarbeitendenvertretung kann ebenfalls dazu beitragen, Ängste und Misstrauen abzubauen. 

4. Schritt: Bewertungskriterien festlegen

Die Verbindung von Mitarbeitergespräch und Leistungsbeurteilung ist nicht unproblematisch. Vertrauen und gegenseitiger Austausch können beeinträchtigt werden, wenn gleichzeitig eine Beurteilung erfolgt. Überlegen Sie daher gut, ob eine Beurteilung durchgeführt werden soll. Einige Unternehmen trennen inzwischen die Beurteilung vom Mitarbeitergespräch.  

Die Beurteilung von Mitarbeitenden ist keine leichte Aufgabe. Ziel ist immer eine möglichst objektive Beurteilung der erbrachten Leistung, unabhängig von persönlicher Sympathie oder Antipathie. Natürlich sind nicht alle Beurteilungskriterien für alle Mitarbeitenden gleichermaßen relevant. Daher empfiehlt sich immer eine individuelle Betrachtung der zu beurteilenden Mitarbeiterin bzw. des zu beurteilenden Mitarbeiters.

 

 

Mitarbeitergespräche vorbereiten

Eine gründliche Vorbereitung des Mitarbeitergesprächs ist entscheidend für den Erfolg. Wichtige Aspekte, die Sie beachten sollten.

Organisatorische Vorbereitung des Mitarbeitergesprächs

Sie als Führungskraft sind für die organisatorische Vorbereitung verantwortlich und unterbreiten einen Terminvorschlag, den die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter bestätigen kann. Es ist wichtig, auch die Möglichkeit zu geben, Vorschläge abzulehnen, sollte der vorgeschlagene Termin nicht passen. Für das Gespräch sollte ein Zeitrahmen von 60 bis 90 Minuten eingeplant werden.
 

  • Besonders bei einem Erstgespräch ist es sinnvoll, zusätzliche Zeit im Terminkalender zu reservieren, um sicherzustellen, dass alle Punkte ausführlich besprochen werden können. 
  • Beide Seiten sollten genügend Vorbereitungszeit haben, idealerweise zwei bis drei Wochen. Urlaubszeiten, arbeitsintensive Phasen und Abgabetermine sollten Sie ebenfalls berücksichtigen, wenn möglich. Die Gespräche sollten in ruhigeren Geschäftsphasen stattfinden. 
  • Auch der Gesprächsort ist entscheidend. Wählen Sie einen Raum, der Privatsphäre und eine ungestörte Atmosphäre bietet. Ein Büro mit dominantem Schreibtisch verstärkt das Hierarchiegefälle. Besser ist ein neutraler Ort wie ein Besprechungsraum oder ein separater Tisch.
Vier weiße und ein roter Papierflieger auf blauem Hintergrund

Change Management

Wie kann man Mitarbeitende für Veränderungsprozesse begeistern? In diesem Artikel erfahren Sie, wie effektives Change Management den Wandel im Unternehmen unterstützt.

Leitfäden zur Mitarbeitergespräch-Vorbereitung

Bevor Sie das Mitarbeitergespräch führen, ist es wichtig, sich vorzubereiten. Dazu gehört neben der organisatorischen auch die fachliche Vorbereitung. Fordern Sie auch Ihre Mitarbeitenden dazu auf, sich auf den Termin vorzubereiten. Die folgenden Leitfäden unterstützen Sie und Ihre Mitarbeitenden dabei.
 

Downloads



Es gibt kein einheitliches Vorgehen, das für jedes Mitarbeitergespräch gilt. Dennoch lassen sich einige Schritte identifizieren, die ein Mitarbeitergespräch beinhalten sollte:
 

Mitarbeitergespräch - Ablauf

Nach diesen Schritten sollte Ihr Mitarbeitergespräch ablaufen:
 

Porträt von Sarah Pierenkemper.

„Machen Sie Ihrer Belegschaft deutlich, dass Mitarbeitergespräche – richtig angewandt – keine lästige, jährlich wiederkehrende Pflicht sind, sondern den Austausch zwischen Mitarbeitenden und Führungskraft erhöhen und die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten steigern können“

Sarah PierenkemperKOFA-Expertin für Mitarbeitergespräche

Checkliste zur Durchführung des Mitarbeitergesprächs - für Führungskräfte

Als Führungskraft sind Sie für eine angenehme Gesprächsatmosphäre und für den Erfolg des Mitarbeitergesprächs verantwortlich. Die folgende Mitarbeitergespräch-Checkliste hilft Ihnen sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte für ein produktives und konstruktives Gespräch berücksichtigt werden.
 

 

 

4 Arten von (Entwicklungs-)Zielen  

Entscheidend für den langfristigen Erfolg von Mitarbeitergesprächen ist die Formulierung konkreter Ziele am Ende des Gesprächs. Bei der Zielformulierung lassen sich im Wesentlichen vier Arten von Zielen unterscheiden:  

  • 1. Leistungsziele, die sich auf die zu erbringende (messbare) Leistung beziehen.
    Beispiele: Senkung der Reklamationsquote im Bereich Z um X Prozent im ersten Quartal oder Gewinnung von X Neukunden bis zum Jahresende.  
  • 2. Ziele zum Arbeitsverhalten der Mitarbeiterin / des Mitarbeiters.
    Beispiel: Fehlerquote in der Tätigkeit X monatlich um Y Prozent zu senken.  
  • 3. Ziele der eigenen Weiterbildung, also bis wann welche neuen Fähigkeiten vorhanden sein sollen.
    Beispiel: Einarbeitung in das neue EDV-System bis Mitte des Jahres mit dem Ziel, es selbstständig bedienen zu können.  
  • 4. Führungsziele, welche neuen Führungskompetenzen erlangt werden sollen (gilt nur für Mitarbeitende mit Führungsaufgaben).
    Beispiel: Verbesserung der Kommunikation durch regelmäßige Teambesprechungen in der Abteilung Y.

Korrekt geplante und durchgeführte Zielvereinbarungen sind ein effizientes Führungsinstrument. Hier erfahren Sie, wie Sie gemeinsam mit Mitarbeitenden Ziele festlegen, terminieren und überprüfen. 

Zum Artikel

SMART-Formel: So formulieren Sie praxisnahe und messbare Ziele 

Es hat sich bewährt, in einem Mitarbeitergespräch maximal fünf Ziele auf einmal zu vereinbaren. Bei der Vereinbarung von Zielen ist es wichtig, die Erwartungen klar zu kommunizieren und keine Ziele zu formulieren, die nicht erreicht werden können. Um möglichst praxisnahe Ziele zu definieren, bietet sich die Verwendung der sogenannten „SMART“-Formel an:  

-S = Spezifisch: Ziele sollten den gewünschten Endzustand bzw. die zu erfüllenden Aufgaben und Maßnahmen so konkret und inhaltsreich wie möglich beschreiben. Ziele klar und eindeutig formulieren, damit sie von Mitarbeitenden und Vorgesetzten verstanden werden. Achten Sie darauf, dass im Gespräch Einigkeit über die Ziele besteht. Mitarbeitende und Vorgesetzter sollten unter den konkreten Formulierungen dasselbe verstehen.  

-M = Messbar: Quantitative Ziele, z. B. Ergebnisziele, die sich in konkreten Zahlen ausdrücken lassen. Sie sind leicht messbar, während sogenannte weiche oder qualitative Ziele schwieriger zu erfassen sind.  

-A = Aktionsorientiert: Ein Ziel sollte konkrete Ansatzpunkte für positive Veränderungen enthalten und von den Beteiligten aktiv beeinflusst werden können.  

-R = Realistisch: Ein Ziel sollte einerseits anspruchsvoll, andererseits aber auch erreichbar, also realistisch sein.  

-T = Terminiert: Ein Ziel sollte einen angemessenen Zeitbezug mit einem festen, definierten Endzeitpunkt haben.  

Praxistipp: Entscheidend für den Erfolg des Mitarbeitergesprächs ist, dass Sie die Ziele gemeinsam mit Ihrer Mitarbeiterin oder Ihrem Mitarbeiter entwickeln und sie oder ihn in den Entscheidungsprozess miteinbeziehen.  

Anschließend sollten die vereinbarten Ziele priorisiert werden.

Dokumentation: Ergebnisse des Mitarbeitergesprächs schriftlich festhalten 

Halten Sie die Ergebnisse des Mitarbeitergesprächs schriftlich fest – das schafft mehr Verbindlichkeit. Auf diese Weise kann in nachfolgenden Mitarbeitergesprächen gut an die Ergebnisse angeknüpft werden. Verwenden Sie hierfür ein gemeinsam entwickeltes Formular, das während des Gesprächs stichpunktartig ausgefüllt wird. Protokollieren Sie die wichtigsten Punkte, Aussagen und eventuelle Meinungsverschiedenheiten. Als Führungskraft sind Sie für die Dokumentation verantwortlich.  

Im Anschluss an das Gespräch sollten sowohl Mitarbeitende als auch die Führungskraft das Vereinbarte noch einmal kritisch reflektieren. Nehmen Sie sich hierfür einige Tage Zeit. Sollten noch Punkte unklar sein, oder Rückfragen seitens ihrer Mitarbeitenden bestehen, nehmen Sie sich die Zeit, diese zu klären. Sind alle Punkte geklärt und beide Gesprächspartner mit dem Vereinbarten einverstanden, lassen Sie das Protokoll im Nachgang von Ihrer Mitarbeiterin oder Ihrem Mitarbeiter unterschreiben, um eine höhere Verbindlichkeit zu schaffen.    

Außer den beiden Gesprächsteilnehmern sollten möglichst wenige Personen Zugriff auf das Protokoll haben. Das schafft eine gute Vertrauensbasis. Eine Möglichkeit ist hier, dass das Protokoll des Mitarbeitergesprächs bei den Gesprächspartnern verbleibt und nur die vereinbarten Ziele und Entwicklungsmaßnahmen separat von der Führungskraft an die Personalabteilung weitergeleitet werden. 

Gerade dann, wenn Sie erstmals Mitarbeitergespräche führen ist es sinnvoll, die Erfahrungen mit dieser Maßnahme sowohl auf Seiten der Führungskräfte als auch auf Seiten der Mitarbeitenden auszuwerten. Dies kann zum Beispiel in einem speziellen Führungskräfte-Workshop geschehen.
 

Mitarbeitergespräche führen

Mitarbeitergespräche führen: Wissen Sie, was Ihre Mitarbeitenden bewegt? Mitarbeitergespräche auf Augenhöhe sind der Schlüssel zum Erfolg für Ihr Unternehmen. Aber wie führt man effektive Gespräche? Und wie legt man Ziele gemeinsam fest? In unserem KOFA konkret erfahren Sie es.

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